Beim FC Bayern breitet sich das Corona-Chaos immer weiter aus. Mittlerweile wurden neun Spieler des Rekordmeisters positiv auf das Coronavirus getestet. Hinzu kommt Co-Trainer Dino Toppmöller, sowie vier Betreuer und Teammangerin Kathleen Krüger.
Mittlerweile haben die Münchner bei der Deutschen Fußball-Liga sogar um die Verlegung des Spiels gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend gebeten.
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Dabei infizierte sich ein Großteil der Akteure wohl im Urlaub im Ausland. So sind beispielsweise Torhüter Manuel Neuer (Malediven), die Abwehrspieler Lucas Hernández (Malediven) und Dayot Upamecano (Senegal), sowie Angreifer Kingsley Coman (Dubai) in ihren jeweiligen Urlaubsorten in Quarantäne.
Bayern-Urgestein Thomas Müller hingegen wurde nach seinem Weihnachtsurlaub als einer von wenigen Spielen negativ getestet. Und das, obwohl der Angreifer die freien Tage sonst immer zum Skifahren oder Sonne tanken nutzte.
"Dieses Jahr war mir das zu anstrengend, mit den ganzen Bestimmungen. Wo kann ich hin, wo ergibt es überhaupt Sinn? Außerdem war ich schon länger nicht mehr so richtig zu Hause", erzählt er im "Spieltagssiegerbesieger – Der Kickbase Podcast". Die Reiseplanung sei ihm einfach für den Kopf zu anstrengend gewesen. "Ich habe mich wohlgefühlt zuhause", fügt er hinzu.
Gemeinsam mit seiner Frau Lisa habe er bereits früh beschlossen, dass sie zunächst die Corona-Lage abwarten wollen, ehe sie sich um ein konkretes Ziel kümmern.
Als sich die Fälle Anfang Dezember in Deutschland häuften, verfestigte sich ihr Plan, dass sie die freien Tage zu Hause verbringen werden. "Da haben wir gesagt: Komm, da brauchen wir Last Minute auch nicht mehr zu schauen."
Sturmpartner Robert Lewandowski wählte einen etwas anderen Weg und verbrachte die Zeit nicht nur in Deutschland, sondern ebenfalls einige Tage in Dubai. Dort wurde er unter anderem mit dem "Global Soccer Award" ausgezeichnet und feierte mit Freunden Silvester. Anders als Sturmkollege Coman infizierte er sich nicht.
Am Montagnachmittag und Dienstagvormittag standen Müller und Lewandowski noch a mit Alphonso Davies auf dem Trainingsplatz. Der kanadische Verteidiger hatte seinen Weihnachtsurlaub mit seiner Partnerin in Mexiko verbracht. Am Dienstagnachmittag folgte dann der Schock, als der 21-Jährige ebenfalls positiv getestet wurde.
Thomas Müller macht seinen Teamkollegen jedoch keinen Vorwurf. "Im normalen Alltag kann man sich auch anstecken. Man muss immer so ein bisschen das Risiko abwägen."
Zudem verdeutlichte er: "Nur daheim einsperren ist auch nix. Ich bin jetzt nicht zu Hause geblieben, weil ich irgendwas viel besser machen wollte als meine Kollegen."
Er selber sei nicht ängstlich, da er doppelt geimpft sei und ein schwerer Verlauf für ihn eher unwahrscheinlich sei, "aber Respekt habe ich vor der ganzen Sache schon, gerade was eine mögliche Ausfallzeit betrifft."
(lgr)