Toni Kroos hat nicht die größte Resilienz, wenn es um Fragen von Journalist:innen geht, die ihm missfallen. Legendär ist ein Interview mit dem ZDF-Reporter Nils Kaben, der Kroos nach dem Champions-League-Sieg von Real Madrid im Jahr 2022 Fragen stellte, die ihm nach einem solchen Erfolg zu kritisch erschienen.
"Du hattest jetzt 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen. Ehrlich. Und jetzt stellst du mir zwei so Scheißfragen", wetterte Kroos gegen den Journalisten – ehe er nach knapp zwei Minuten das Interview abbrach. Da merke man direkt, dass Kaben aus Deutschland komme: "Ganz, ganz schlimm", sagte Kroos.
So wundert es nicht, dass sich Toni Kroos nun hinter Bayern-Trainer Thomas Tuchel gestellt hat, der sich am vergangenen Wochenende seinerseits mit einer unliebsamen Frage konfrontiert sah.
Ein Journalist der "Augsburger Allgemeine" fragte Tuchel nach dem 2:1-Sieg gegen Leipzig, ob es sinnbildlich zu verstehen sei, dass er während des Spiels auf einem Aluminiumkoffer, also auf "gepackten Koffern", gesessen habe
Tuchel daraufhin, mit versteinerter Miene: "Das habe ich extra mitgebracht von zu Hause. In dem Aluminiumkoffer sind alle Sachen drin, schon gepackt. Schön, dass das so angekommen ist."
In der aktuellen Podcast-Folge "Einfach mal Luppen", die Toni Kroos gemeinsam mit seinem Bruder Felix aufgenommen hat, hat Toni nun die Aktion von Tuchel gelobt – und den Journalisten scharf kritisiert.
"Großer Respekt an Thomas Tuchel für die Antwort und die Reaktion. Und großes Fremdschämen für die Frage des Kollegen der 'Augsburger Allgemeinen'", sagt Kroos.
Im weiteren Verlauf des Podcasts rekurrierte Toni Kroos noch einmal auf die Aktion, als Felix eine Antwort von ihm – nach seinem Dafürhalten – falsch deutete.
"Du interpretierst schon wieder, damit kannst du bei der Augsburger Allgemeinen anfangen", sagte Toni Kroos. "Da wird bald ein Platz frei."
Darüber hinaus sprachen die beiden Brüder auch über den geplatzten Investoreneinstieg bei der DFL. Zwar respektiere Toni die Entscheidung, könne den Ablauf aber nicht ganz nachvollziehen.
"Es ist von der Wirkung her so, dass man Tennisbälle wirft, sobald einem eine Entscheidung nicht passt, und dann wird die Entscheidung zurückgenommen", sagte Toni Kroos. "Das ist die Außendarstellung, die das jetzt abgibt."
Er hätte es verstanden, wenn man dafür gestimmt hätte, "einfach mit ein bisschen Weitblick". Genauso gut könne er es aber verstehen, dass die Entscheidung nun dagegen gefallen ist.