Rocco Reitz erlebte zuletzt einen Sommer, wie er ihn selbst wohl nur schwer in Worte fassen kann. Erst das Finale bei der U21-EM, das mit einer Niederlage gegen England endete, aber die deutsche Auswahl immerhin mit Silber belohnte. Dann – keine Woche später – die Hochzeit.
Die Tränen der Enttäuschung sind getrocknet, die der Freude auch. Der Alltag hat wieder begonnen, bei Reitz zu Hause und auf dem Trainingsplatz in Gladbach.
Seit dem 4. Juli bereiten sich die Fohlen auf die neue Saison vor. Das erste Testspiel gegen Erzgebirge Aue gewann die Mannschaft mit 3:0. Weitere Spiele gegen Nürnberg, Valencia und Brentford folgen. Dabei im Fokus: Rocco Reitz. Der spielstarke Antreiber ist eine tragende Figur bei der Fohlenelf. Doch auch eine, die sich inzwischen daran gewöhnt hat, dass über sie gesprochen wird.
Nach Informationen von Sky lagen dem 23-Jährigen in diesem Sommer mehrere Anfragen vor. Zuletzt habe der FC Fulham aus der Premier League konkretes Interesse bekundet. In einer Medienrunde äußerte sich Reitz nun zu seiner Zukunft und wählte dabei klare Worte.
"Ich habe keine andere Info. Ich bin hier, um die kommende Saison mit Borussia erfolgreich zu gestalten", sagte der Mittelfeldspieler, der kürzlich innerhalb Gladbachs umgezogen ist. Ein Schritt, der für Kontinuität spricht. Privat, so Reitz, fühle er sich mit seiner Frau in der Stadt sehr wohl.
Dass es Transfergerüchte gibt, nimmt er gelassen. Es sei normal, dass nach einem guten Spiel Artikel geschrieben würden. "Ich schaue mir das gar nicht alles an", erklärte er. Spekulationen registriere er, lasse sie aber nicht zu nah an sich heran.
Auch sein Verhältnis zu seinem Berater beschreibt Reitz mit einer Mischung aus Nähe und Distanz. Er habe ihm gesagt, dass er "aktuell nichts dazu hören möchte".
Reitz sieht für sich in der kommenden Saison die Chance, als Führungsspieler zu reifen. "Ich kann in dieser Saison nochmal einen großen Schritt in Sachen Verantwortung gehen."
Dass seine Entwicklung zuletzt beschleunigt wurde, liegt auch an seinen Auftritten bei der U21-EM. Dort spielte er sich neben Kölns Kapitän Eric Martel fest in die Startelf, absolvierte fünf von sechs Partien von Beginn an.
Nur im letzten Gruppenspiel gegen England, als Bundestrainer Antonio Di Salvo die gesamte Elf rotierte, wurde Reitz geschont.
