
Brajan Gruda (oben) und Nick Woltemade haben zusammen in der deutschen U21-Nationalmannschaft gespielt.Bild: IMAGO images / HMB-Media
Bundesliga
Die Wechselgerüchte rund um Nick Woltemade reißen einfach nicht ab. Didi Hamann aber ist der Meinung, dass der FC Bayern seinen Fokus auf einen anderen Spieler legen sollte.
18.07.2025, 13:5518.07.2025, 13:55
Ein zeitnahes Ende der Spekulationen rund um Nick Woltemade ist nicht zu erwarten, ganz im Gegenteil. Denn während die Verantwortlichen des VfB Stuttgart mit ihren öffentlichen Auftritten um Sachlichkeit bemüht sind, goss der Berater des deutschen Nationalspielers am Freitag Öl ins brodelnde Transferfeuer.
"Wenn ein Bundesliga-Rekordangebot von 55 Millionen Euro nicht einmal für ein gemeinsames persönliches Treffen reicht, stellt sich die Frage, was der VfB eigentlich für außergewöhnlich hält. Das war so nicht abzusehen", sagte Danny Bachmann der dpa.
Aussage von Woltemade-Berater lässt tief blicken
Er nahm damit Bezug auf die Aussage von Alexander Wehrle. Der VfB-Vorstandschef hatte kürzlich erklärt, dass Nick Woltemade auch in der kommenden Saison für die Stuttgarter spielen werde, sofern keine "außergewöhnliche Ablösesumme" geboten werde.
Spannend ist der Vorstoß des Beraters nun aus drei Gründen. Zum einen geht er als Vertreter des VfB-Profis offen dessen Arbeitgeber an, andererseits bestätigt er öffentlich das Angebot des FC Bayern. Und nicht zuletzt wird damit endgültig deutlich: Der Wechselwunsch Nick Woltemades ist kein von den Medien geschaffenes Thema.
Letzteres hatte sich wiederum schon in den vergangenen Wochen abgezeichnet, blieben klare Dementis von Nick Woltemade oder seinen Vertretern doch aus. Dabei stammen die ersten Gerüchte noch aus dem Juni, kurz vor dem Finale der U21-EM kamen sie auf.
FC Bayern: Hamann rechnet nicht mit Woltemade-Transfer
Dass die Bayern dem Anschein nach überhaupt erst während der EM so richtig heiß auf Nick Woltemade wurden, missfällt Didi Hamann. "Man hätte auch vor der EM auf die Idee kommen können, auf den Spieler zuzugehen und auf den Verein, dann hätte er vielleicht weniger gekostet", sagte der TV-Experte im Gespräch mit Sky.
Beim Turnier in der Slowakei aber bestätigte der Angreifer seine Topform, steigerte seinen Marktwert weiter. "Das ist ein Spieler, für den man mit viel Fantasie 40 Millionen zahlen kann. Aber die Bayern sind in einer Situation, in der sie irgendwann mal müssen und ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sie 70 Millionen bezahlen", ordnete Hamann die Situation nun ein.
Das wäre dann aber kein guter Deal für die Bayern, Nick Woltemade war vor einem Jahr schließlich noch ablösefrei. "70 Millionen zu bezahlen, halte ich für absurd. Und das sollten sie nicht mitmachen", empfahl der Sky-Experte. Seine Prognose: "Deshalb ist mein Gefühl, dass Woltemade nicht nach München kommt."
Nicht Woltemade oder Díaz: Hamann rät Bayern zu Gruda
Auch von Luis Díaz rät er seinem Ex-Klub ab, der 28-Jährige habe keinen Wiederverkaufswert und sei ebenfalls deutlich zu teuer. Hamann wollte aber nicht nur kritisieren, er hatte auch Gegenvorschläge parat. "Ich würde Gruda holen", nannte er einen Namen, der zuletzt gar nicht bei den Bayern gehandelt wurde.

Offensivallrounder: Brajan Gruda.Bild: dpa / Branislav Racko
Der Flügelspieler hat zuletzt in der U21-Nationalmannschaft an der Seite von Nick Woltemade gewirbelt, im Klub hingegen verlief es in den vergangenen Monaten eher stockend für ihn. Brajan Gruda war im Vorjahr für knapp 30 Millionen Euro aus Mainz zu Brighton gewechselt. Dort bremsten ihn aber wiederholt Verletzungsprobleme aus.
"Ich würde ihn zurückholen. Er ist für mich einer der besten deutschen Spieler", sagte Hamann trotzdem und verwies dabei auf die aufsteigende Form des Youngsters zum Saisonende. "Gruda kann außen und in der Mitte spielen. Er wäre für mich die erste Option." Am Ende kam der Ex-Mainzer so immerhin noch auf fünf Vorlagen und ein Tor in 25 Spielen.
Gleichwohl war es nicht der einzige Name, den Hamann bei den Bayern ins Gespräch brachte: "Ob Jonas Urbig derjenige ist, der nächstes Jahr das Tor übernimmt, daran habe ich meine Zweifel. Donnarumma ist nächstes Jahr ablösefrei, er ist erst 26, dann hättest du fünf, sechs Jahre Ruhe."
Ein solcher Deal dürfte aber schwer zu stemmen sein. Der italienische Schlussmann steht bei PSG unter Vertrag und wird dort fürstlich bezahlt. Und ein saftiges Handgeld dürfte ebenfalls fällig werden, Donnarumma wird schließlich vom Team Raiola beraten.
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