Wie bei so vielen Profifußballspielern hat auch die Karriere von Leon Goretzka bereits in jungen Jahren begonnen. Mit nur vier Jahren stand er bei seinem Jugendklub Werner SV 06 Bochum auf dem Feld, zwei Jahre später schloss er sich schon dem VfL Bochum an. 2013 folgte der nächste große Schritt zu Schalke 04.
Wer mit so jungen Jahren dermaßen in den Fokus rückt, hat gerade in einem viel beachteten Geschäft wie dem Profifußball häufig Schwierigkeiten, sich dem anzupassen. Im Podcast "Copa TS" von ZDF-Moderator Tommi Schmitt hat Leon Goretzka nun über seine Anfangsjahre als Profi gesprochen – und über Entscheidungen finanzieller Natur, die er im Nachhinein bereue.
Darin stellt Tommi Schmitt die Vermutung auf, Leon Goretzkas Vater hätte ein Auge auf ihn gehabt, dass er nicht durchdrehe und die "typischen Fehler eines 18-jährigen Großverdieners" mache, der mit dem Geld um sich werfe.
Goretzka entgegnete, dass der sich sicherlich Mühe gegeben habe. Es gehöre aber auch dazu, "dass man mal Fehler macht, und die habe ich mit Sicherheit auch gemacht. Ich kann mich immer noch an ein paar peinliche Situationen erinnern, wo alle in den Schulbus eingestiegen sind, und man selber ist dann da mit der dicken Karre vorbeigefahren."
Um was für ein Auto es sich dabei gehandelt habe, wollte der 28-Jährige auf Nachfrage nicht einräumen, das sei ihm unangenehm. "Dass ich die Geschichte von alleine erzähle, und jetzt trotzdem nicht sage, was für ein Auto das war, das zeigt schon, dass es echt grenzwertig war", sagte Goretzka und meinte, dass ihm das im Rückblick "oberpeinlich" sei. "Relativ schnell habe ich auch gemerkt, wie albern man sich dann dabei vorkommt".
Mit 18 Jahren ist Leon Goretzka damals innerhalb des Ruhrgebiets von Bochum zum Rivalen Schalke gewechselt, was nicht nur den ersten großen Profivertrag zur Folge hatte, sondern auch einige Kritik bei den Bochumer Fans hervorrief.
"Es ist jetzt keine Manuel-Neuer-Dimension gewesen", sagte Goretzka und bezog sich damit auf den Aufruhr um den Wechsel von Manuel Neuer, der 2011 seinen Jugendklub Schalke in Richtung Bayern München verließ, "aber für einen 18-Jährigen war es schon ein Brett und ich bin ja auch weiterhin in Bochum in die Schule gegangen, wo dementsprechend viele Bochum-Fans waren."
Als Tommi Schmitt nachhakte, fragte Goretzka, ob er jetzt die Geschichte erzählen müsse, "wo ich mit einem Trinkpäckchen beworfen wurde", führte das aber nicht weiter aus. Letztlich hätte er sich zu wehren gewusst. Dennoch seien das für ihn die ersten Berührungen mit der Sportpresse gewesen, "die das auch alles ziemlich unfair dargestellt hat."
Im Nachhinein hätten sich einige Menschen entschuldigt und Dinge gerade gerückt, was er ihnen auch hoch anrechne. "Aber zu der damaligen Zeit war es schon schwierig, dass du eigentlich dazu gedrängt wurdest, und es so dargestellt wurde, dass du den Verein verraten hast, von dem du Fan bist und von klein auf gespielt hat." Das sei für ihn damals nicht einfach gewesen, das richtigzustellen.