"Der FC Bayern", betonte Präsident Herbert Hainer noch im November vergangenen Jahres, "hat mit der Freistellung von Max Eberl bei Leipzig überhaupt nichts zu tun". Knapp zwei Monate später folgte dann aber die Gewissheit dessen, was bereits lange rumorte: Einem Bericht von Sky zufolge wird Max Eberl neuer Sportvorstand der Bayern.
Unmittelbar vor dem Topspiel zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München Ende September wurde Eberl, der zehn Monate zuvor sein Amt als Geschäftsführer Sport bei den Sachsen angetreten hatte, freigestellt. Als Begründung wurde damals "fehlendes Commitment" angeführt.
Übersetzt wurde das nach einhelliger Meinung mit: RB setzt Max Eberl vor die Tür, weil Eberl zu offensiv mit seinem Wunschverein, dem FC Bayern, geflirtet hat. Und weil Hasan Salihamidžić dort als Sportvorstand im Sommer entlassen wurde, hat es Eberl darauf angelegt, entlassen zu werden, um die Gelegenheit zu ergreifen. So zumindest die Vermutung.
Weil Eberl aber noch in Leipzig unter Vertrag steht, ist für eine Verpflichtung eine Ablösesumme fällig. Wie die "Bild" nun berichtet, beläuft sich diese auf rund 3,5 Millionen Euro. Für RB steigen die Einnahmen infolge des Deals auf insgesamt sogar 4,5 Millionen Euro.
Der Grund: Als der FC Bayern im Jahr 2021 Julian Nagelsmann von RB Leipzig verpflichtet hat, haben die Vereine ein Freundschaftsspiel vereinbart, von dem die Einnahmen an RB Leipzig gehen sollten.
Diese Vereinbarung wurde im Rahmen der Verhandlungen um Max Eberl nun aber gestrichen, Leipzig erhält stattdessen eine sechsstellige Summe. Darüber hinaus verzichtet Eberl laut "Bild" auf ihm zustehende Gehalts- beziehungsweise Bonuszahlungen.
Mit der Verpflichtung von Max Eberl soll der massive Umbruch auf der Führungsebene des FC Bayern abgeschlossen werden, der mit den Entlassungen von Hasan Salihamidžić und Oliver Kahn im Sommer begonnen hat.
Der Technische Direktor Marco Neppe hat sich mit dem Verein nach übereinstimmenden Medienberichten über eine Vertragsauflösung geeinigt, zudem wird Andreas Jung als Marketingvorstand die Münchner im Sommer verlassen.
Sky-Experte Lothar Matthäus hält unterdessen viel von der bevorstehenden Verpflichtung von Max Eberl. "Ich bin davon überzeugt, dass Eberl seine Position, für die er vorgesehen ist, hervorragend bekleiden wird. Er hat die Qualität, ein großes Netzwerk und wird einen Mehrwert für den FC Bayern darstellen", schrieb Matthäus seiner Sky-Kolumne.
"Er war schon vor Kahn und vor Hasan Salihamidžić mehr als eine Option beim FC Bayern. Eberl war schon der Wunschkandidat von Uli Hoeneß, als er noch bei Borussia Mönchengladbach gearbeitet hat", meinte Matthäus.