Bayern-Talent Arrey-Mbi macht Zukunfts-Ansage – und spricht über sein Gehalt

Bright Arrey-Mbi (r.) trainierte beim FC Bayern auch mit David Alaba.Bild: imago images/Philippe Ruiz

Bayern-Talent Arrey-Mbi macht Zukunfts-Ansage – und spricht über sein Gehalt

Lukas Grybowski

Folgen

Ende November 2020 änderte sich das Leben von Bright Arrey-Mbi. Während er im Unterricht saß, klingelte sein Telefon ständig, doch der Nachwuchsspieler schaute erst danach genau drauf – und erkannte die Nummer von Kathleen Krüger: der Teammanagerin des FC Bayern.

Sie erklärte dem damals 17-Jährigen, dass er Teil der ersten Mannschaft beim Champions-League-Spiel gegen Atlético Madrid sei. "Ich war richtig schockiert", beschreibt Arrey-Mbi seine Gefühle in einem Interview im Yotube-Format "Einfach Fußball".

Am 1. Dezember 2020 erfüllte sich für ihn sein großer Lebenstraum. Im letzten Spiel der Champions-League-Gruppenphase stand er in der Startelf des FC Bayern gegen Atlético Madrid.

61 Minuten durfe er unter dem damaligen Trainer Hansi Flick spielen, ehe er gegen Serge Gnabry ausgewechselt wurde. Auch wenn er vor der Partie etwas ahnte, war die Anspannung vor dem ersten Training mit den Bayern-Stars jedoch noch etwas größer.

FC Bayern: Arrey-Mbi spricht von mentaler Überbelastung

Der heute 20-Jährige erinnert sich, dass er bei Alphonso Davies zu Hause war, als ihn die Info seines damaligen Jugendtrainers erreichte, dass er am nächsten Tag bei der ersten Mannschaft mittrainieren solle. "Da fängt man an zu zittern", sagt er.

Zu Beginn sei er etwas unsicher gewesen, da er nicht wusste, was ihn erwartete. "Aber es waren alle sehr gute Jungs, sie waren offen für Fragen und boten Hilfe an." Davies war dabei einer der ersten Ansprechpartner, aber "Kimmich kam zu mir und meinte: 'Nicht nervös sein, zeig was du darauf hast, du hast Talent.' Er war richtig nett", erinnert sich Arrey-Mbi.

Doch der Einsatz in der Königsklasse sollte sein vorerst einziges Spiel für die erste Mannschaft gewesen sein. Die Zeit war trotz des Debüts für ihn keine einfache, wie er nun offen zugibt. "Ich hatte viel mit Schule, Training mit den Profis, zweite Mannschaft und Jugendmannschaft zu tun. Vom Kopf her war ich überbelastet und wusste nicht, wo ich mich wohlfühle."

Leihe nach Köln ohne Erfolg – Verständnis für Trainer Baumgart

Als Stammspieler in der zweiten Mannschaft der Münchner wechselte er im Winter 2021 auf Leihbasis zum 1. FC Köln, um Spielpraxis in der Bundesliga zu sammeln. Doch dort reichte es auch nur für Einsatzzeiten in der zweiten Mannschaft.

"Ich war ein bisschen ungeduldig. Und du fragst dich, woran das liegt. Es trifft dich mental. Du hörst Leute reden, die fragen, wann man spielt." Groll gegen Trainer Steffen Baumgart hegt er aber nicht. "Der Trainerjob ist auch nicht einfach, er hat viele Spieler und muss denen vertrauen, mit denen er sich gut fühlt." Die Zeit in Köln bezeichnet er dennoch als extrem schön.

In der vergangenen Saison zog es ihn dann leihweise zu Hannover 96 in die zweite Liga. Die Saison bei den Niedersachsen, die auf Rang zehn landeten, bezeichnet er als "okay", aber gut für ihn, da er Spielpraxis sammeln konnte. Er stand in insgesamt 15 Spielen auf dem Platz.

Bright Arrey-Mbi machte für Hannover 96 15 Spiele in der 2. Bundesliga.Bild: imago images/Eibner

Arrey-Mbi kehrt zum FC Bayern zurück – aber will Spielzeit

Nun kehr er im Sommer vorerst zum FC Bayern zurück. Mit den möglichen Abgängen von Benjamin Pavard und Lucas Hernández könnte im Team von Thomas Tuchel sogar ein Platz in der Innenverteidigung frei werden, den der 20-Jährige besetzen könnte.

Denn klar ist für ihn: "Ich will nicht irgendwo hingehen, um auf der Bank zu sitzen. Das macht keinen Sinn für mich." Stattdessen hat er ganz klare Zukunftspläne. Auf die Frage, wo er sich in fünf Jahren sehe, nannte der Defensivspieler nicht etwa den FC Bayern. "Hoffentlich in der Premier-League. Jeder Spieler will da hin, glaube ich." Für Arrey-Mbi kommt hinzu, dass seine Familie und seine Freundin ebenfalls in England leben.

Angesprochen darauf, dass er seine ersten beiden Profi-Verträge beim FC Bayern unterschrieben habe, muss er bei der Frage nach seinem Gehalt schmunzeln. "Ich würde nicht sagen, dass es schlecht war. Für viele wäre das schon sehr, sehr gut gewesen".

Mit seinem Leih-Wechsel zum 1. FC Köln verlängerte der FC Bayern den Vertrag mit Arrey-Mbi zudem vorzeitig bis 2025. Das hätte für den Junioren-Nationalspieler auch nochmal einen finanziellen Sprung bedeutet. Dennoch sei er seit seiner ersten Unterschrift bescheiden geblieben.

"Es war nicht so, dass ich viel Geld ausgegeben habe für Designer-Sachen. Ich hatte eine Zeit davor, wo ich nichts verdient habe und das habe ich nicht vergessen. Ich kenne viele Leute, die haben voll viele Sachen gekauft und sind durchgedreht, ich würde sagen, ich habe nicht übertrieben."