Die Zeiten, in denen der Kader der deutschen Nationalmannschaft fast ausschließlich mit Bayern-Profis bespickt war, gehören der Vergangenheit an. Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt auf neue Namen: Nadiem Amiri von Mainz 05 darf sich beweisen, ebenso Finn Dahmen aus Augsburg.
Auch Pharrell Nnamdi Collins erhielt seine Chance – der Frankfurter Verteidiger debütierte bei der 0:2-Niederlage gegen die Slowakei. Sein Teamkollege Mario Götze hingegen hat die Nationalelf längst hinter sich gelassen.
Seit der missratenen Weltmeisterschaft in Katar ist für ihn endgültig Schluss im DFB-Dress. Doch das Ende der Nationalmannschafts-Karriere bedeutete noch lange nicht, dass er ebenso im Verein bei Eintracht Frankfurt kürzertreten will – auch drei Jahre später.
Im Gegenteil: Der 33-Jährige will noch einmal verlängern. In einem Interview mit der "Sport Bild" erklärte er: "Wenn ich mir meinen eigenen Vertrag erstellen könnte, dann würde dieser noch nicht im Sommer enden – sondern definitiv noch über die aktuelle Saison hinausgehen."
Götze, einst das Symbol jugendlicher Leichtigkeit, befindet sich im Spätherbst seiner Karriere. Er habe nach wie vor Freude an der Kickerei, gerade "auf diesem Niveau". Natürlich sei ihm aber bewusst, dass er "nicht für immer spielen kann, das will ich auch gar nicht. Aber solange ich fit bin und es mir gut geht, werde ich spielen."
Sein Vertrag läuft im kommenden Jahr aus. Ob er und die Eintracht darüber hinaus weitermachen, sei offen. "Der Ball liegt beim Verein", sagte Götze.
Auf Vereinsseite ist eine Verlängerung wohl denkbar, in Frankfurt sei man "keineswegs abgeneigt", wie Sport1 nun berichtet – "aber nicht um jeden Preis".
Götze gehört mit knapp 3,5 Millionen Euro Jahresgehalt zu den Topverdienern der Hessen. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit wäre wohl nur mit Gehaltseinbußen möglich.
Sportvorstand Markus Krösche bestätigte, dass man sich bereits in aller Ruhe über die Zukunft verständigt habe. "Ich habe mit Mario vor zehn Tagen lange zusammengesessen", sagte der Sportchef. Man habe verabredet, die Lage im Winter erneut zu prüfen. "Dann werden wir uns zusammensetzen und den Status quo abfragen."
Eine entscheidende Frage wird wohl auch sein, wie lange Götze physisch noch mithalten kann. Immerhin hat der Körper des einstigen Ausnahmetalents in den vergangenen Jahren immer häufiger Signale gesendet.
Nach einer Sehnenverletzung im April tat er sich schwer, den Anschluss wiederzufinden. Kaum war er zurück, zwang ihn eine weitere Pause vor dem Hoffenheim-Spiel erneut zum Zuschauen. Solche Rückschläge nähren Zweifel daran, ob er auf Dauer die Belastung tragen kann.