
BVB-Sportchef Sebastian Kehl (r.) muss bis zum Sommer einige wichtige Personalentscheidungen bei der Borussia treffen.Bild: www.imago images / Kirchner-Media
Bundesliga
Geringere Grundgehälter, höhere Prämien: Eigentlich hatte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl schon zu Saisonbeginn eine Gehaltsrevolution angekündigt. "Es bringt nichts, einen Spieler mit teurem Grundgehalt zu haben, der keinen sportlichen Mehrwert bringt", erklärte Kehl damals die neue Vertragsstrategie von Borussia Dortmund.

Seit Juli 2022 ist Kehl Sportdirektor beim BVB. Nun soll sich einiges ändern.Bild: www.imago-images.de / RHR-Foto
Bei (damals) noch acht auslaufenden Verträgen fiel es jedoch nicht immer leicht, der neuen Maxime treu zu bleiben: Schon bei der Verlängerung mit Youssoufa Moukoko im Winter musste sich der BVB finanziell strecken. Da der 18-Jährige im Sommer ablösefrei gewesen wäre, hätte ihm so mancher internationale Topklub wohl einen Mega-Vertrag geboten.
Nun müssen sich die BVB-Bosse auch bei den Verhandlungen mit Julian Brandt überlegen, ob er es wert ist, die neuen Gehaltsprinzipien zu überwerfen. Immerhin soll so mancher verdiente BVB-Profi in Zukunft auf viel Geld verzichten, während Brandt gerade um eine Gehaltserhöhung spielt.
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Borussia Dortmund: Kehl will schleunigst mit Brandt verlängern
Aktuell ist der offensive Mittelfeldspieler tatsächlich der beste Torschütze der Borussia: An den ersten 23 Spieltagen spielte Brandt immer, dabei gelangen ihm acht Tore und vier Vorlagen, ehe er sich im Champions-League-Rückspiel vergangene Woche gegen Chelsea einen Muskelfaserriss zuzog.

Im Rückspiel gegen Chelsea musste Brandt schon nach fünf Minuten ausgewechselt werden.Bild: imago / Ulrich Hufnagel
Der formstarke Mittelfeldspieler wird dem BVB laut Vereinsangaben "mehrere Wochen" fehlen. Im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den FC Bayern am 1. April könnte er jedoch wieder zumindest im Kader stehen. Trotz der Verletzung hat sich der 26-jährige Nationalspieler mit seinen jüngsten Leistungen ins Blickfeld mehrerer internationaler Topklubs gespielt.
Angeblich sollen Arsenal London und die Tottenham Hotspurs an einer Verpflichtung interessiert sein. "Bild" zufolge wäre Brandt auch nicht abgeneigt, mal in der Premier League zu spielen.

Brandt war bis zu seiner Verletzung der treffsicherste Torschütze der Borussia.Bild: imago / MIS
Derzeit hält aber der BVB alle Karten in der Hand, der Vertrag des 26-Jährigen läuft noch bis 2024. Wie die "Sport Bild" nun berichtet, will Kehl das Arbeitspapier so schnell wie möglich verlängern. Demnach habe der BVB bei seinem Vater, der auch sein Berater ist, schon um einen ersten Verhandlungstermin gebeten.
Dabei treiben Arsenal und Tottenham wohl den Preis: Aktuell verdient Brandt bei Dortmund angeblich rund sieben Millionen Euro. In der Premier League könnte er wohl deutlich mehr einstreichen. Das weiß auch Kehl: Dem "Sport Bild"-Bericht zufolge will auch Dortmund seinem Offensiv-Künstler eine deutliche Gehaltserhöhung anbieten.
Brandt winkt Gehaltserhöhung, Reus soll auf sechs Millionen verzichten
Im Idealfall weiß Kehl spätestens im Sommer, ob der Nationalspieler über 2024 hinaus bleibt. Falls nicht, könnte Dortmund Brandt im Sommer auch verkaufen, um nicht auf die Ablöse verzichten zu müssen. Aktuell beträgt der Marktwert des 26-Jährigen rund 28 Millionen Euro.
Allerdings werden auch andere BVB-Profis den Brandt-Poker ganz genau beobachten: Unter anderem läuft im Sommer der Vertrag von Marco Reus aus. Kehl und Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke wollen eigentlich mit ihm verlängern – eigentlich will das auch Reus. Doch dafür müsste der 33-jährige Leistungsträger auf die Hälfte seines Grundgehalts verzichten und würde auch nur noch einen Ein-Jahres-Vertrag erhalten.

Marco Reus spielt seit 2012 für Dortmund.Bild: imago / Action Plus
Dabei ist der Kapitän nicht minder wichtig für die Borussia: Auch Reus hat in der Liga schon neun Scorer-Punkte verbucht, dabei hat er aus Verletzungsgründen erst 15 Partien bestritten.
Das Hinauszögern der Verhandlungen mit dem langjährigen BVB-Star schon im Januar von dessen Beratern als Respektlosigkeit empfunden. Auch der DFB-Star hätte zum Karriere-Ende hin wohl noch die Möglichkeit, für viel Geld ins Ausland zu wechseln.
Wer hält länger durch, die Premierministerin Liz Truss oder ein Salatkopf? Diesen Wettbewerb trug 2022 die britische Boulevardzeitung "Daily Star" aus. Am Ende musste sich "Lettuce Liz" geschlagen geben. In Dortmund kommt man in diesen Tagen nicht an der Frage vorbei, ob es demnächst so etwas wie einen "Salat-Niko" geben könnte.