Nach den Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel haben sich auch zahlreiche Stimmen aus der Welt des Sports zu Wort gemeldet. Etliche Personen und Vereine haben ihre Solidarität zu Israel bekundet und ihre Anteilnahme mit den Opfern ausgedrückt.
Auf der anderen Seite gab es aber auch einige Postings, die antisemitische und israelfeindliche Erzählungen übernahmen. Das prominenteste Beispiel ist dabei Bayern-Profi Noussair Mazraoui.
Der marokkanische Außenverteidiger hatte auf Instagram unter anderem einen Beitrag geteilt, in dem es hieß, die "unterdrückten Brüder in Palästina" sollten im Konflikt mit Israel "den Sieg erringen", wofür er von breiten Teilen der Öffentlichkeit sowie vom Zentralrat der Juden heftige Kritik erntete.
Die Situation gewinnt zusätzlich durch den Umstand an Brisanz, dass seit dem Sommer mit Daniel Peretz ein israelischer Torwart beim FC Bayern im Kader steht. Dieser hat sich bislang aber noch nicht zu den Aussagen seines Teamkollegen geäußert. Wie die "Bild" wissen möchte, hat das einen speziellen Grund.
Demnach habe der Verein Peretz darum gebeten, trotz diverser Anfragen zu der Thematik keine Stellung zu beziehen, um die ohnehin aufgeheizte Lage nicht noch weiter zu befeuern. Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Mainz bezweifelte Bayern-Trainer Thomas Tuchel den Sachverhalt zumindest.
"Jetzt ist natürlich die Frage, ob die Kollegen der 'Bild' eine gute Quelle zum aktuellen Gemütszustand von Daniel Peretz sind", sagte Tuchel. "Da würde ich mal ein dickes, dickes Fragezeichen dahinter stellen."
Es gebe zwar keine "heile Welt" beim FC Bayern, die Kabine habe dennoch "eine heilsame Wirkung", befand der 50-Jährige, "über alle Grenzen, die draußen manchmal unüberwindlich scheinen". Das sei in dem Mikrokosmos einer Kabine regelbar. Auch wenn es Konflikte gebe, könne man sich dabei immer wieder verständigen.
Dafür müsse man mit Daniel Peretz reden, aber auch Mazraoui in der Gemeinschaft behalten, sagte Tuchel, "weil sich das so gehört und weil er sich in der Kabine klar als Teammitglied positioniert, der die Werte von Bayern kennt und respektiert".
Nach einem Gespräch mit dem Spieler hat der FC Bayern am Freitag in einer Mitteilung erklärt, dass die Beiträge von Mazraoui ohne Konsequenzen bleiben. Er habe glaubwürdig versichert, "dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt. Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben", wird CEO Jan-Christian Dreesen in dem Statement zitiert.