Die Saison ist fast zu Ende und Hertha BSC bildet das Schlusslicht der Tabelle. Ein Abstieg in die zweite Bundesliga rückt immer näher. Nach einem Erfolg am vergangenen Wochenende gegen den VfB Stuttgart, bei dem sich Hertha einen 2:1-Sieg holte, gab es Freitagabend in Köln wieder eine Pleite. Nach der 5:2-Niederlage äußerte sich Trainer Pál Dárdai kritisch. Der sieht auch sich selbst in der Verantwortung.
Zu wenig Tempo, zu wenig Mentalität: Pál Dárdai bemängelte im Anschluss an die Pleite in Köln die Qualität seines Teams auf das Schärfste. "Die Mannschaft ist eben so eingekauft worden", stellte er resigniert fest.
Doch auch sich selbst betrachtet er kritisch und räumte ein entscheidendes Versäumnis ein: die Mannschaft offenbar überschätzt zu haben. "Ich suche den Fehler bei mir", sagte der 47-Jährige: "Vielleicht habe ich zu viel über offensiven Fußball geredet. Ich hatte das Gefühl, die defensive Stabilität sei da."
Doch dass die Mannschaft in der Defensive große Probleme hat, macht das 5:2 am Freitag eindrücklich deutlich. Sie hätten ein riesiges Defizit gehabt, wenn die Kölner auf Tempo gegangen seien, sagte Dardai nach dem Spiel. Die Schnelligkeit und Zweikampfführung hätten sie nicht. "Jeden Sprint über 30 Meter konnten wir nicht mithalten." Außerdem fehlt es dem Trainer offenbar an der richtigen Einstellung des Teams. "Wir haben ein riesiges Mentalitätsproblem", stellte er fest.
Klar ist für ihn: Die Klasse ist so nicht zu halten. "Wir brauchen jetzt sechs Punkte, einmal zu Hause und einmal auswärts, damit wir eine Hoffnung haben – wenn überhaupt", sagte er.
Die Situation bei Hertha BSC könnte sich noch verschärfen: bei der Mitglieder:innenversammlung am Sonntag. Um die Finanzen des Klubs steht es nämlich ebenso schlecht. Bislang ist die Lizenz – auch für die 2. Bundesliga – noch nicht bestätigt.
(Mit Material von dpa und sid)