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FC Bayern: Thomas Müller reichte wegen Niko Kovač Wechselwunsch ein

Vorschau zum Bundeligaspiel Eintracht Frankfurt-FC Bayern Muenchen. Archivfoto Trainer Niko KOVAC r. M mit Thomas MUELLER Mller, M vor dessen Einwechslung. Fussball DFB Pokal, 2. Runde, VfL Bochum BO  ...
Thomas Müller (l.) bekam unter Niko Kovač nur wenig Einsatzzeit. Bild: imago images / Sven Simon
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FC Bayern: Thomas Müller reichte wegen Niko Kovač Wechselwunsch ein

27.02.2025, 15:4627.02.2025, 15:46
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Kaum ein Fußballer bewegt die Massen so sehr wie Thomas Müller. Der Fanliebling des FC Bayern hat nahezu jeden Titel gewonnen, dabei immer eine große Rolle gespielt. Neben dem Platz ist er mit seiner authentischen, humorvollen Art nicht weniger wertvoll.

Wenn der Routinier mal länger auf der Bank sitzt, schlägt das regelmäßig hohe Wellen. Zuletzt gab es etwa rund um seinen Kurzeinsatz gegen Celtic Diskussionen, ob dies gar einer Demütigung gleichkommt.

Bundesweites Interesse zieht auch seine Vertragslage auf sich. Müllers Kontrakt in München endet im Sommer, momentan ist unklar, ob er noch einmal verlängert. Anlässlich der Doku "Thomas Müller – Einer wie keiner" hat das FCB-Urgestein dem "Spiegel" ein Interview gegeben. In diesem spricht der 35-Jährige unter anderem über seine Vertragslage.

Thomas Müller nennt Bedingung für Vertragsverlängerung

"Wir sind in Gesprächen. Mal schauen", äußerte sich Müller dabei zunächst zurückhaltend. Aktuell müsse er noch abwägen, "ob's passt. Wir sprechen über die sportliche Perspektive und das Finanzpaket".

Der Ausgang der Gespräche ist dabei völlig offen. "Ich schließe nichts aus. Es könnte auch sein, dass es im Sommer vorbei ist", deutete Müller ein mögliches Karriereende an. "Aber ich habe weiterhin sehr viel Spaß am Fußball." Dabei verriet er auch, was grundsätzlich für eine Vertragsverlängerung notwendig sei:

"Solange ich denke, dass ich körperlich in der Lage bin, mich dieser Herausforderung zu stellen und um den Kitzel zu kämpfen, will ich weitermachen."

Über die Option eines Auslandswechsels sprach Müller an der Stelle nicht. Ganz grundsätzlich könne sich der Ur-Bayer ein Leben außerhalb des Freistaats aber offenbar vorstellen.

"Ich denke, Heimat ist ein Gefühl. Sie ist da, wo ich mich wohlfühle. Und ich traue mir zu, mich grundsätzlich überall wohlzufühlen", erklärte er. Öffnet dies einem möglichen Wechsel in eine ausländische Liga also doch noch einmal die Tür?

In Vertragsverhandlungen spiele Heimat für Müller jedenfalls "wenig bis keine" Bedeutung. "In Vertragsverhandlungen geht es nicht um die Vorzüge des Münchner Umlands, sondern ums Fußballspielen, um Vertragslaufzeiten und das Finanzielle", erläuterte er. "Entscheidend ist immer die sportliche Perspektive. Wenn du die auch woanders siehst, dann geht’s ans Abwägen."

Thomas Müller wollte FC Bayern verlassen – wegen Niko Kovač

Und tatsächlich hat sich Müller im Laufe seiner Karriere durchaus auch mal woanders gesehen. Zu Beginn seiner Karriere etwa wäre er gerne für mehr Einsatzzeit zur TSG Hoffenheim gegangen. 2015 versuchte ihn sein einstiger Förderer Louis van Gaal zu Manchester United zu locken. Und dann gab es da ja auch noch diese schwierige Phase im Jahr 2019.

"Auch im Herbst 2019 unter Niko Kovač habe ich mich mit einem Wechsel beschäftigt", gestand Müller nun offen im Gespräch mit dem "Spiegel".

Der heutige BVB-Trainer setzte kaum auf das FCB-Urgestein, zählte ihn öffentlich an. "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen", sagte der Übungsleiter seinerzeit. Es ist ein Satz, für den sich Kovač Jahre später noch entschuldigen sollte.

Müller hätte er damit beinahe aus München vertrieben. "Ich habe dem Verein gesagt, wenn sich meine Situation nicht ändert, würde ich gern die Option eines Wechsels im Winter prüfen. Denn für die Rolle als Ersatzspieler hatte ich zu viele Hummeln im Hintern", erinnerte sich der heute 35-Jährige zurück.

Die sofortige Freigabe vonseiten des Vereins blieb aber aus: "Von Klubseite kam daraufhin nur die Ansage, mal die Füße stillzuhalten und dass wir uns im Dezember noch mal unterhalten würden. Dazu kam es nicht."

Denn nach einer 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt musste Kovač am 3. November 2019 beim FC Bayern seinen Hut nehmen. Hansi Flick übernahm das Team, setzte wieder voll auf Müller und räumte sämtliche Titel ab.

Nachtragend ist Müller übrigens nicht. "Unser persönliches Verhältnis war gut und ist es immer noch", erklärte der Bayern-Profi mit Blick auf Kovač schon im Jahr 2020. So gesehen: In Dortmund kann man sich bestimmt auch heimisch fühlen.

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