Der FC Bayern und seine Profis befinden sich inmitten arbeitsreicher Tage. Unter der Woche stand zwar ausnahmsweise mal kein Pflichtspiel auf dem Programm, gänzlich frei hatten die FCB-Angestellten aber trotzdem nicht.
Denn am Dienstag feierte die Dokumentation "Thomas Müller – Einer wie keiner" im Beisein mehrerer bekannter Bayern-Gesichter in München Premiere. Nur einen Tag später wurde der Rote Teppich schon wieder ausgerollt, der FC Bayern feierte in seinen 125. Klubgeburtstag hinein.
Diesmal war sogar die ganze Mannschaft anwesend. Ob ein derartiger Feiermarathon die Vorbereitung auf das Bundesliga-Spiel am Freitagabend beim VfB Stuttgart nicht störe, wollte ein Reporter auf einer Pressekonferenz von Vincent Kompany wissen. Die FCB-Profis hätten nach seinen Informationen schließlich bis 23 Uhr mitfeiern dürfen.
"Falsch geschrieben, Jungs. Es war 22 Uhr", korrigierte der Bayern-Trainer die Medienschaffenden mit einem Grinsen. "Wir waren dabei, das gehört sich so. Die Jungs waren trotzdem früh im Bett. Wir arbeiten nicht weniger, wir schlafen nur weniger."
Der Fokus auf das Duell mit Vizemeister Stuttgart ist also gegeben. Aller Voraussicht nach muss Kompany dann aber auf Joshua Kimmich verzichten. "Wenn kein Wunder mehr passiert", wird der DFB-Kapitän nicht zur Verfügung stehen.
Beim 4:0-Sieg über Eintracht Frankfurt hatte Kimmich kurz vor der Halbzeit angeschlagen ausgewechselt werden müssen. Im Nachgang wurde bei ihm eine Sehnenreizung diagnostiziert.
Thomas Müller hingegen steht zur Verfügung – unklar ist aber, wie lange noch. Der Vertrag des Routiniers läuft am Saisonende aus, immer häufiger sitzt er auf der Bank. Am Dienstag äußerte Uli Hoeneß am Rande der Präsentation der Doku einen Rat an Müller:
Auf jene Aussage nahm bei der Pressekonferenz vor dem Bayern-Spiel gegen Stuttgart ein Reporter Bezug. Als er nur den Namen Hoeneß in den Mund nahm, reagierte Kompany wenig erfreut.
Der Bayern-Trainer grätschte dazwischen. "Sie wollen, dass ich eine Antwort gebe auf einen Satz von ...", sagte Kompany, ehe der Reporter wieder seine Stimme erhob. Er verwies auf die Aussage des langjährigen Bayern-Präsidenten und fragte schließlich nach Müllers Rolle sowie seiner Zukunft.
"Ich gebe keine Antworten auf die Sätze von anderen", wich Kompany der Frage zunächst freundlich, aber bestimmt aus. Schon in der Vergangenheit hatte er deutlich gemacht, derartige Statements nicht kommentieren zu wollen. Einen kleinen Einblick in den Stand bei Müller gab er dann aber trotzdem:
Max Eberl, der neben Kompany saß, stimmte dem Bayern-Trainer zu. "Wir werden uns mit Thomas zusammensetzen und dann wird es eine Entscheidung geben", betonte der Sportvorstand. Dabei lobte er Müllers Einstellung: "Er ist ein Profi, der viel für den Fußball lebt. Trotz des hohen Alters und der unglaublichen Erfolge will er weiter Erfolg haben. Das tut uns einfach gut."
Müller sei "ein Unikat auf allen Ebenen. Dass Thomas Bayern München ist, das ist so". Wie lange er diese Rolle noch als Aktiver ausfüllen wird, erscheint aber ungewisser denn je.