Arminia Bielefeld hat es schon wieder getan. Am Dienstagabend setzte sich der Drittligist im Viertelfinale des DFB-Pokals mit 2:1 gegen Bundesligist Werder Bremen durch. Der Underdog hat damit drei Erstligisten in Folge ausgeschaltet, zuvor hatten die Bielefelder auch schon Union Berlin und den SC Freiburg aus dem Wettbewerb geworfen.
Die Arminia hat damit sensationell das Halbfinale erreicht, ist nur noch einen Sieg vom Finale in Berlin entfernt. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung nach Schlusspfiff auf der Bielefelder Alm.
"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl", jubelte Mittelfeldmann Sam Schreck in der Mixed Zone. Schienenspieler Louis Oppie hatte direkt nach dem Spiel "noch nicht realisiert", was da eben passiert war. Einen kleinen Ausblick aber wagte er trotzdem: "Das ein oder andere Kaltgetränk wird bestimmt bereitstehen."
Möglich wurde der Einzug ins Halbfinale einmal mehr durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, aber auch durch Effizienz zur richtigen Zeit. Marius Wörl brachte den DSC nach 35 Minuten in Führung, sechs Minuten später stand es in Folge eines Eigentors bereits 2:0.
"Ich kann es noch nicht glauben", sagte Pokalheld Wörl nach der Partie beim ZDF. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. In der ersten Halbzeit waren wir voll da, in der zweiten Halbzeit mussten wir leiden."
Für den 20-Jährigen war es bereits der zweite Treffer in der laufenden Pokalsaison, dazu kommen auch noch drei Vorlagen. "In meiner jungen Karriere sind das die größten Spiele. Ich versuche, immer 100 Prozent zu geben", suchte Wörl nach einer Erklärung für seine gute Quote im DFB-Pokal.
Völlig unabhängig von derartigen Zahlen ordnete ZDF-Experte Christoph Kramer, der neben dem Bielefelder Matchwinner stand, den Sieg der Arminia ein: "Bielefeld hat heute – du auch – geil gespielt. Das freut mich richtig. Du hast jetzt schon eine bessere Statistik im DFB-Pokal als ich in meiner Karriere. Wenn man 20 Jahre als ist – du bist 20, oder?"
Wörl, der mit jedem lobenden Wort von Kramer immer verlegener von links nach rechts blickte, nickte schüchtern. Kramer holte weiter aus.
"Dankeschön", sagte Wörl mit leiser Stimme, ehe Jochen Breyer einhakte. "Und das sagt ein Weltmeister", ordnete der Moderator die Bedeutung des Lobes ein. Wörl, ohnehin schon verlegen, bedankte sich erneut: "Ja, das ehrt mich natürlich besonders. Also, danke!"
Dass die Gäste aus Bremen die Arminia unterschätzt hätten, glaubte Kramer indes nicht – zumindest nicht bewusst.
Kramer spricht dabei aus leidvoller, eigener Erfahrung. In der vergangenen Spielzeit war er mit Borussia Mönchengladbach im Viertelfinale des DFB-Pokals an Drittligist Saarbrücken gescheitert.