Eigentlich wollte Schalke im Trainingslager in Belek die Grundlage für eine starke Rückrunde legen, um noch den Klassenerhalt zu schaffen. Nun veröffentlichte der Klub allerdings eine Mitteilung, die wohl jeder Schalke-Fan nicht gerne liest: Stürmer Sebastian Polter droht eine längere Pause.
Beim Test am Samstag gegen Zürich (2:2) wurde der 31-Jährige bereits nach einer Viertelstunde ausgewechselt. Nun hat der Verein einen Verdacht auf eine Kreuzbandverletzung bestätigt. Polter ist bereits zurück in Deutschland, unterzieht sich weiteren Untersuchungen.
Sportvorstand Peter Knäbel sprach dem Verletzten zunächst Genesungswünsche aus. Danach äußerte er sich zu den weiteren Planungen der Schalker: "In den kommenden Tagen werden wir nun analysieren, welche Auswirkungen Poltis Ausfall auf unsere Planungen für die restliche Saison haben wird."
Klar ist: Als eindeutigen Mittelstürmer hat Trainer Thomas Reis nur noch Simon Terodde zur Verfügung. Laut "Bild" sollen alternativ Kenan Karaman oder Nachwuchsspieler Keke Topp in Betracht gezogen werden. Allerdings fühlt sich Karaman eher rund um einen richtigen Mittelstürmer wohler, weicht auch mal auf die Seiten aus.
Bei Topp hingegen ist offen, wie schnell er sich an das Niveau im Profi-Kader und der Bundesliga anpassen könnte. Bisher spielte der Stürmer in der U19 von S04, erzielte in elf Partien immerhin zehn Tore und bereitete einen Treffer vor. Ob das reicht, um in der Bundesliga erfolgreich zu sein, muss er noch beweisen. Immerhin: Topp wurde in der Aufstiegssaison im Dezember 2021 beim FC St. Pauli (1:2) schon einmal eingewechselt.
Laut "Bild" dürfte Sportvorstand Knäbel noch rund 800.000 Euro Winter-Budget übrig haben. Demnach sei es nicht völlig ausgeschlossen, dass sich die Königsblauen noch einen Flügelspieler und einen Mittelstürmer kaufen würden. Der "Kicker" hält dagegen und geht nicht von weiteren Verstärkungen aus. Demnach hätte Schalke genug finanzielle Schwierigkeiten, um "überhaupt den bisherigen Bedarf an Verstärkungen zu decken".
Realistischer scheint daher die Lösung mit Topp, der von der U19 zu den Profis befördert werden könnte. Gegenüber der "Waz" erklärte Gerald Asamoah, Schalkes Leiter der Lizenzspieler-Abteilung: "Wir werden mit U19-Trainer Norbert Elgert reden und wir hoffen, dass wir Keke bekommen. Er hat das dort bisher sehr gut gemacht."
Weiter führt Asamoah aus, dass Topp ein "super talentierter Stürmer" sei. "Er ist jung, kann die Bälle festmachen. Wir hoffen, dass er uns etwas geben kann", ergänzt der ehemalige DFB-Star.