Noch vor wenigen Monaten schien die Vertragsverlängerung von Davie Selke beim HSV lediglich eine Formalie zu sein. Beide Seiten umgarnten sich öffentlich: Der Stürmer betonte, wie wohl er sich mit seiner Familie in Hamburg fühlt, Fans und Verantwortliche schwärmten ihrerseits vom 30-Jährigen.
Es folgte aber nicht der erwartete Selbstläufer: Die Klausel zur automatischen Vertragsverlängerung wurde gestrichen, Verein und Spieler konnten sich anschließend nicht auf Gehalt und Länge des neuen Arbeitspapieres einigen.
So lief der Kontrakt von Davie Selke beim HSV Ende Juni aus, seit dem 1. Juli ist der Torschützenkönig der 2. Bundesliga offiziell vereinslos. Ein Zurück zur Raute scheint es nicht mehr zu geben, denn die Hanseaten haben ihrerseits im Sturm bereits nachgelegt.
Von Eintracht Braunschweig haben sie Rayan Philippe verpflichtet, von RB Leipzig könnte noch Yussuf Poulsen folgen. Dazu hat der HSV mit Robert Glatzel auch noch einen klassischen Mittelstürmer in seinen Reihen.
Davie Selke muss sich also einen neuen Verein suchen – und ist offensichtlich auch schon dabei. Schon seit Wochen gibt es vage Gerüchte über Interessenten aus dem Ausland, diese konkretisieren sich nun.
Denn am Montagabend vermeldete der türkische Reporter Ertan Süzgün, dass der türkische Erstligist Antalyaspor eine weitgehende Einigung mit Davie Selke erzielt habe.
Diese Meldung wiederum konnte die "Bild" am Dienstag so nicht bestätigen. Vielmehr sei die Info um einen möglichen Wechsel nach Antalya "weitgehend falsch".
Davie Selke fliege demnach am Dienstag mit seiner Familie und seinem Berater zwar tatsächlich in die Türkei, nicht aber nach Antalya. Von Antalyaspor habe es dem Bericht zufolge tatsächlich eine Anfrage gegeben, der 30-Jährige aber fliegt nach Istanbul.
In der Metropole am Bosporus wolle sich der Torschützenkönig die Gegebenheiten vor Ort anschauen. Unklar ist aber, bei welchem Verein genau er sich umschauen wolle.
Einer der drei großen Klubs – Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş – sei es nicht. Mit Başakşehir, Eyüpspor und Kasımpaşa bleiben trotzdem noch drei Klubs, die in der Süper Lig spielen.
Auf einen Türkei-Wechsel müsse es damit aber nicht zwangsläufig hinauslaufen. Laut "Bild" liegt Davie Selke auch ein konkretes Angebot aus Englands zweiter Liga vor. Er befinde sich zudem mit Vereinen aus Spanien und Italien im Austausch. Klar ist damit zumindest eines: Davie Selke wird wohl zum ersten Mal in seiner Karriere ins Ausland wechseln.