Das Ziel des FC Bayern in dieser Saison war klar definiert: Die Münchener wollten unbedingt ins Finale der Champions League einziehen, denn das steigt am 31. Mai in der Allianz Arena. Seit dem Mittwochabend aber steht fest, dass es kein zweites Finale Dahoam geben wird.
Denn die Bayern konnten die 1:2-Niederlage gegen Inter Mailand aus dem Hinspiel im San Siro nicht mehr drehen. Das 2:2 gegen die Lombarden ist gleichbedeutend mit dem Aus im Viertelfinale der Königsklasse.
Die Enttäuschung war einigen Spielern unmittelbar nach dem Schlusspfiff noch auf dem Rasen anzusehen. Harry Kane etwa stand mit Tränen in den Augen vor den mitgereisten Fans.
"Mit jedem Jahr, das verstreicht, mit jedem Jahr, wo du die Chance nicht mehr hast, den Titel zu gewinnen – das macht was mit dir. Dieser Moment war sinnbildlich dafür", fühlte Dazn-Experte Michael Ballack mit dem Bayern-Stürmer.
Gleichwohl stellte sich nach dem Spielende schnell auch die Frage nach den Gründen für das abermals vorzeitige Ausscheiden. Der letzte Finaleinzug des FC Bayern liegt schließlich bereits fünf Jahre zurück, damals gewannen die Münchener den Titel schließlich auch dank eines 1:0-Sieges gegen PSG.
"Im Fußball geht es immer um die Details. Dieser eine Schritt in solchen Spielen", sinnierte Vincent Kompany bei Dazn und verwies auf fehlende Tore seiner Mannschaft. Auch Joshua Kimmich bemängelte die Chancenverwertung, verwies auf die daraus resultierende Bilanz von drei Siegen aus den jüngsten sieben Spielen: "Das ist deutlich zu wenig."
Thomas Müller wiederum befand, dass "du überall alles sezieren kannst, aber am Ende habe ich Spieler auf dem Platz gesehen, die gefightet haben und alles gegeben haben". War es also doch mehr Pech als fehlendes Vermögen? Die Prise Zufall, die den Fußball so schmackhaft macht?
Didi Hamann hat da so leichte Zweifel. "Man wird sich jetzt zusammensetzen und schauen, was das Beste ist. Da wird jede Position überdacht", sagte der TV-Experte bei Sky. Dabei nahm er explizit auch Trainer Vincent Kompany mit in die Verlosung:
Einzig eine Veränderung in den letzten Zügen dieser Saison erwartet Hamann nicht mehr. Vielmehr würden die Bayern nun schauen, wenigstens die nationale Meisterschaft einzutüten. Derzeit beträgt der Vorsprung auf Bayer Leverkusen sechs Punkte.
Aber würde dieser eine Titel schlussendlich ausreichen, damit sich Vincent Kompany im Amt halten kann? "Wenn man sich die ganze Saison anschaut, auch wie sie Fußball gespielt haben, muss man sagen, dass es nicht genug war", legte der Sky-Experte deutlich nach.
Das sei im direkten Duell mit Inter Mailand klar zu sehen gewesen: "Man hat jetzt teure Verträge für utopische Summen verlängert. Wenn man sieht, wie Inter mit der Hälfte des Gehaltsbudgets der Bayern spielt, dann ist es zu wenig."