Der Pechvogel liegt am Boden: Riccardo Calafiori traf ins eigene Tor,Bild: IMAGO images / Bildbyran
EM 2024
Zum Abschluss des siebten EM-Tags hat sich Spanien im Klassiker gegen Italien mit 1:0 durchgesetzt. Die Iberer stehen damit bereits sicher im Achtelfinale.
Die Tore
1:0 Riccardo Calafiori (55./Eigentor)
Zitat der 90 Minuten
"Die sammeln Abschlüsse, wie andere Treuepunkte", sagte ZDF-Kommentator Oliver Schmidt kurz vor Ende der ersten Hälfte. Damit hat er absolut recht. Trotz zahlreicher hochkarätiger Chancen im ersten Durchgang stand es 0:0.
Die fehlende Kaltschnäuzigkeit müssen sich die Spanier vorwerfen lassen, die zu dem Zeitpunkt bereits neun Torschüsse hatten. Die Italiener schossen in der gesamten ersten Hälfte kein einziges Mal auf das spanische Tor mit Schlussmann Unai Simon.
Zahl des Spiels: 18
Die zweite Halbzeit war gerade einmal 18 Sekunden alt, da gab es schon die erste Gelbe Karte. Und zwar für den erst zum zweiten Durchgang eingewechselten Bryan Cristante. "Ein bisschen mehr Körperlichkeit im Mittelfeld", hatte ZDF-Kommentator Oliver Schmidt Sekunden zuvor noch den Wechsel erklärt.
Es war ein Volltreffer, ebenso wie Cristantes erste Aktion. Der Italiener stempelte Gegenspieler Rodri, trat ihm also auf den Fuß. Dazu erwischte er ihn auch am Knie, der Spanier musste in der Folge behandelt werden, konnte letztlich aber weiterspielen.
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De Rossi des Spiels
Die Partie in Gelsenkirchen lockte nicht nur Fans aus Spanien und Italien an, sondern auch deutsche Fußballprominenz. Namentlich: Benedikt Höwedes. Der langjährige deutsche Nationalspieler zeigte dabei sehr deutlich, welchem Team er die Daumen drückt.
So präsentierte er sich im Heimtrikot Italiens von der EM 2012 – mit der Nummer 16 von Daniele de Rossi. Die Squadra Azzurra schaltete Deutschland damals im Halbfinale mit 2:1 aus. Höwedes saß auf der Bank, de Rossi stand in Italiens Startelf. Dieses Shirt dürfte also weder für Höwedes noch für jeden anderen deutschen Fußballfan ein schönes Erinnerungsstück darstellen.
Der Schiri-Moment
Auf dem Feld hatte ZDF-Moderator Jochen Breyer zwar nichts zu entscheiden, in die Berichterstattung und besonders die Wortwahl seiner Experten griff er dennoch beherzt ein.
Als Per Mertesacker und Christoph Kramer vor Anpfiff der Partie immer wieder über das "Spielermaterial" der beiden Mannschaften sprachen, hakte Breyer ein. "Spielermaterial – weil ihr beide den Begriff öfter verwendet – ich weiß, das wird bei einigen Fans zuhause kritisch gesehen, weil Menschen kein Material sind. Vielleicht sagen wir einfach in Zukunft 'Kader' oder 'das Spielerpotential'."
Jochen Breyer ist kein Freund des Begriffs "Spielermaterial".Bild: Alexander Hassenstein/Getty Images
Danach war nur ein kleinlautes "Ok" von beiden Experten zu hören. Breyer ging darauf nicht mehr ein und fuhr mit der Analyse der beiden Kader fort.
DIE Szene des Spiels
Es war bezeichnend, dass es mit Riccardo Calafiori ein italienisches Abwehrknie war, dass die Kugel in der 55. Minute an Schlussmann Gianluigi Donnarumma vorbei beförderte. Der scharfen Hereingabe von Nico Williams konnte der Innenverteidiger nicht mehr ausweichen, aus seiner Sicht war das Gegentor maximal unglücklich.
Die spanische Offensive auf der anderen Seite hatte bis dahin den Eindruck erweckt, gegnerische Hilfe zu benötigen. Dreimal waren die Iberer zuvor aus bester Position zum Abschluss gekommen, zweimal Pedri sowie einmal Nico Williams hatten aber Topchancen liegen lassen.
Wie es für die Teams weitergeht
Spanien trifft zum Abschluss der Gruppenphase am Montagabend in Düsseldorf auf Albanien. Die Iberer müssen dann auf Rodri verzichten, da sich der Mittelfeldmann eine Gelbsperre eingehandelt hat. Die Italiener wiederum treffen im Parallelspiel in Leipzig auf Kroatien.
In der Bundesliga hat der FC Bayern am Wochenende seinen Vorsprung auf Verfolger Eintracht Frankfurt auf sechs Punkte ausgebaut, in der Champions League können die Münchener am Dienstagabend zudem einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen.