Das Wetter mag vielerorts noch nicht vollends dazu einladen, das wird viele aber nicht davon abhalten, am Freitag, zum Beginn der Europameisterschaft, das eine oder andere Bier zu trinken. Deutschland startet in die EM gegen Schottland, das dürfte einen Anlass zum Trinken geben. So oder so.
In seinem Podcast "Einfach mal Luppen" deutete Toni Kroos bereits an, dass ein Auftaktsieg womöglich den Grund für eine erste ausschweifende Party liefern könnte. "Ich schließe nichts aus", sagt Kroos. Man müsse die Feste feiern, wie sie fallen.
Problematisch könnte es nun aber für all jene Bierdurstigen werden, die sich dazu entscheiden, die Spiele in Gastronomien oder beim Public Viewing zu verfolgen. Der Grund: Es fehlt vielerorts massiv an Personal. Entsprechend länger dürften die Wartezeiten für Getränke und Verpflegung ausfallen.
In einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung im Institut der deutschen Wirtschaft, die von der "Berliner Morgenpost" zitiert wird, heißt es:
"Knapp ein Viertel aller offenen Stellen für Fach- und Führungskräfte im Hotel- und Gastgewerbe kann aufgrund fehlender Fachkräfte rein rechnerisch nicht besetzt werden." Demnach gebe es ein Defizit von knapp 35.000 Stellen in der Branche.
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Die Corona-Pandemie vor zwei Jahren hat den Personalmangel verschärft, die Folgen sind noch heute zu spüren. Hinzu kommt ein allgemeiner Mangel an Arbeitskräften – der durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahren zunehmend verstärkt wird.
Wie die Kofa-Arbeitsmarktexpertin Franziska Arndt der "Berliner Morgenpost" erklärt, sind auch diverse Städte, in denen EM-Spiele ausgetragen werden, vom fehlenden Personal betroffen. Allerdings in unterschiedlichem Ausmaß.
"Berlin ist als wichtige Spielstätte und Gastgeber des großen Finales auf den Ansturm am besten eingestellt, da hier – wie in Gelsenkirchen – fast kein Fachkräftemangel im Hotel- und Gastgewerbe herrscht", sagt Arndt.
Schwieriger sei die Lage in Frankfurt und Leipzig, dort konnten zuletzt etwa die Hälfte aller offenen Stellen nicht adäquat besetzt werden. Laut Arndt fehlten 359 beziehungsweise 298 Fachkräfte im Hotel- und Gastgewerben. In München gebe es 218 Fachkräfte zu wenig, in Düsseldorf 205 und in Stuttgart 101.