Die Spannung steigt auch bei Bundestrainer Julian Nagelsmann, "weil man es nicht selbst in der Hand hat". Damit meint der Bundestrainer aber nicht die wechselhaften Leistungen seiner Mannschaft. Vielmehr richtet der Nationaltrainer den Blick auf die Auslosung der Gruppenphase für die Heim-EM im kommenden Sommer am 2. Dezember in der Hamburger Elbphilharmonie.
Mittlerweile stehen 21 der 24 Teilnehmer fest, Kroatien hat am Dienstagabend das letzte Ticket über die reguläre EM-Qualifikation gelöst. Die fehlenden drei werden in einem Play-off-Turnier, das auf der Nations League fußt, im kommenden Frühjahr ausgespielt.
Auch wenn der Bundestrainer eigenen Aussagen zufolge bereits an das Achtelfinale denkt, gilt es zunächst, die Gruppenphase zu überstehen. Eine Hürde, an der das DFB-Team bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 noch gescheitert ist. Watson gibt einen Überblick, auf wen die deutsche Mannschaft treffen könnte.
Bereits jetzt ist klar, dass Deutschland als Gastgeber als Kopf der Gruppe A gesetzt ist. Das Auftaktspiel des Turniers bestreitet das DFB-Team am 14. Juni in der Münchner Allianz Arena. Das zweite Gruppenspiel findet in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena statt und den Gruppenabschluss bestreitet die Mannschaft im Deutsche-Bank-Park in Frankfurt.
Die verbleibenden Teams werden in die vier Lostöpfe durch die Uefa nach den Resultaten in den Quali-Runden verteilt.
Dadurch ergibt sich, dass auch Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien und England Gruppenköpfe bei dem Turnier bilden. Diesen Teams geht das DFB-Team zumindest in der Gruppenphase zunächst aus dem Weg. Noch anders als bei der EM 2021, als Deutschland eine Hammer-Gruppe mit Frankreich, Portugal und Ungarn erwischte.
Doch auch bei der Heim-EM droht eine schwere Gruppe. Im Worst-Case-Szenario könnte das Team von Julian Nagelsmann in der Vorrunde auf das Trio bestehend aus der Türkei, den Niederlanden und Titelverteidiger Italien treffen.
Im Lostopf zwei würden zudem Dänemark und Österreich als größte Herausforderungen gelten, im Lostopf drei Schottland oder Kroatien. Im Lostopf vier wäre die Schweiz neben Italien der wohl stärkste Gegner, der bislang feststeht.
Denkbar wäre aber auch eine Losung mit Albanien, Slowenien und Serbien, also vermeintlich leichteren Gegnern. Aber auch bei denen ist das DFB-Team in jüngerer Vergangenheit ins Stolpern geraten. Unabhängig davon, wie es kommt, sagte Nagelsmann, "bereiten wir uns danach akribisch darauf vor und haben vier Monate Zeit, Spiele zu gucken".
Im Allgemeinen gilt bei dem derzeitigen Status der deutschen Nationalmannschaft die altbekannte Weisheit von Rudi Völler: "Es gibt keine Kleinen mehr."