Bei der Heim-EM hat Bundestrainer Julian Nagelsmann bislang erfolgreich auf das Credo "Never change a winning team" gesetzt. Die ersten beiden Spiele gegen Schottland (5:1) und Ungarn (2:0) ist der DFB-Coach mit der exakt gleichen Startformation angegangen.
Schon seit Beginn des Jahres setzt Nagelsmann auf einen festen Stamm an Spielern und das wird sich wohl auch im Laufe des Turniers nicht ändern. Allerdings könnte der 36-Jährige vor dem letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz ins Grübeln kommen.
Denn vier Leistungsträgern droht eine Gelbsperre – Jonathan Tah, Antonio Rüdiger, Maxi Mittelstädt und Robert Andrich –, außerdem drängen Reservespieler wie Niclas Füllkrug und Leroy Sané ins Team.
Wird Nagelsmann also gegen die Schweiz rotieren? Schließlich ist der Einzug ins Achtelfinale bereits gesichert. TV-Experte Stefan Effenberg hat dazu eine klare Meinung.
Geht es nach Effenberg, sollte der Bundestrainer sich hüten, die deutsche Startformation zu ändern. "Lass sie im Rhythmus. Ich würde innerhalb der Feldspieler nichts wechseln, es sei denn, jemand ist angeschlagen", sagte Effenberg bei "Das RTL EM-Studio", das täglich um 20:15 Uhr bei RTL ausgestrahlt wird.
Wenn Effenberg an Nagelsmanns Stelle wäre, würde also die gleiche Elf auflaufen wie schon gegen Schottland und Ungarn. "Das Grundgerüst würde ich auf gar keinen Fall ändern", erklärte Effenberg und verwies auf die "mit Sicherheit gute Stimmung" im DFB-Team.
Zum Hintergrund: Bei der EM gelten strenge Regeln bei Verwarnungen. Nach der zweiten und nach der vierten Gelben Karte müssen Spieler die nächste Partie aussetzen, erst nach dem Viertelfinale werden einzelne Verwarnungen gestrichen.
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Effenberg warnte in der Sendung zudem davor, die Schweiz zu unterschätzen. Diese sei "ein unangenehmer Gegner", sagte er. "Da geht es um den ersten Platz, der enorm wichtig ist. Viel wichtiger sind die Stimmung und die Euphorie im Land. Das wird sie tragen und das ist enorm wichtig."
Für Deutschland wird es in dem Spiel auch darum gehen, sich eine gute Ausgangslage für das Achtelfinale zu sichern. Denn als Gruppensieger würde in der Runde der letzten 16 Teams ein vermeintlich leichterer Gegner warten.
Während man es als Gruppenzweiter mit einer Mannschaft aus der sogenannten "Todesgruppe" B zu tun bekäme – entweder Spanien, Italien, Kroatien oder Albanien – würde Deutschland als Gruppenerster auf einen vermeintlich leichteren Vertreter aus Gruppe C (Dänemark, England, Slowenien, Serbien) treffen.