Die deutsche Nationalmannschaft hat, anders als für gewöhnlich bei großen Turnieren üblich, auch das zweite Gruppenspiel gewinnen können. Mit 2:0 konnte sich das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann am Mittwoch gegen Ungarn durchsetzen und sich somit gleichzeitig den Einzug in das Achtelfinale sichern. Das nächste Ziel: Gruppensieg.
"In allererster Linie hat es eine Wirkung nach innen und außen, wenn du Erster wirst", sagte Nagelsmann in Stuttgart. "Der erste Platz ist wichtig. Wir wollen alle Spiele gewinnen." Am Sonntag trifft Deutschland im Finale der Gruppe A auf die Schweiz, die am Mittwochabend Unentschieden gegen Schottland (1:1) spielten.
Anders als noch beim Auftaktsieg gegen die Bravehearts war die deutsche Auswahl gegen Ungarn teils sehr gefordert. Das kampfstarke Team von Trainer Marco Rossi zwang Manuel Neuer zu mehreren Glanzparaden. An körperbetonten Zweikämpfen mangelte es nicht, so etwa beim 1:0 durch Jamal Musiala.
Über Musiala selbst und Florian Wirtz landete der Ball schließlich bei DFB-Kapitän İlkay Gündoğan, der in einer Willensleistung und mit engagiertem Körpereinsatz den Ball gegen Willi Orbán behauptete.
Orbán strauchelte und ging zu Fall, Gündoğan spitzelte den Ball zu Musiala, der den Ball mit einem abgefälschten Schuss unter die Latte setzte – und mit einem ungewöhnlichen Jubel aufwartete: Der 21-Jährige richtete drei Finger gegen seine Stirn.
Nach dem Spiel wollte Lea Wagner in der ARD von ihm wissen, ob das ein Zeichen für "mentale Stärke" gewesen sei. Musiala antwortete: "Ne, das kam von meinem Kumpel aus England. Wir schauen viel Basketball zusammen und das ist ein Basketball-Jubel." Sein Freund habe ihm gesagt, er solle den Jubel machen, wenn er ein Tor schießt.
Welchen Basketballspieler er damit imitieren wollte, sagte er nicht, allerdings hat beispielsweise Carmelo Anthony, der 2022 seine Karriere bei den LA Lakers beendet hatte, häufig einen ähnlichen Jubel ausgeführt.
Im Nachgang sorgte das Tor von Musiala aufgrund der Entstehung aber noch für einiges an Diskussionen. "Für mich ist es ein Foul", sagte der zu Fall gebrachte Orbán. "Er gibt mir einen Check in die Hüfte, meine Hüfte fliegt zur Seite und ich falle fast auf mein Gesicht. Es gibt ja keinen Grund, sich im Sechzehner so hinzulegen."
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İlkay Gündoğan sah das naturgemäß anders: "Ich war ein bisschen überrascht, dass er (Orbán) oder die ungarischen Spieler sich beschwert haben", sagte der 33-Jährige. "Ich habe sieben Jahre in der Premier League gespielt. Da hätten sie sich kaputtgelacht, wenn das Tor nicht gegeben worden wäre."