Nico Hülkenberg ist bislang nicht als Fahrer der Superlative aufgefallen und doch hält er einen ganz besonderen Rekord: In der Formel 1 ist er der Fahrer mit den meisten Starts, ohne auch nur ein einziges Mal auf das Podium gekommen zu sein. Seit 198 Rennen wartet er darauf, unter die besten drei zu kommen. Am kommenden Sonntag könnte es das 199. werden.
Das soll tunlichst vermieden werden, denn am Wochenende kommt es zu einem der Heimrennen von Hülkenbergs Team Haas. Nahe der texanischen Hauptstadt Austin möchte der Rennstall um Teamchef Günther Steiner auf dem "Circuit of the Americas" einen Achtungserfolg erringen. Dafür werden einschneidende Änderungen am Wagen vorgenommen.
Vor allem die Aerodynamik soll verbessert werden. Mehr Anpressdruck und weniger Luftwiderstand möchte man durch ein Design erzeugen, das gemeinhin als "Red-Bull-Konzept" bekannt ist, wie Günther Steiner erklärte:
Da der Rennstall Red Bull in diesem Jahr mit weitem Abstand das beste Auto konzipiert hat, sind bereits mehrere Teams diesen Weg gegangen. Max Verstappen konnte sich bereits beim zurückliegenden Rennen in Katar den erneuten Weltmeisterschaftstitel sichern, dessen Teamkollege Sergio Pérez belegt – trotz schwankender Leistungen – den zweiten Platz in der Fahrerwertung.
Für Haas lief die Saison unterdessen sehr verhalten. Nach 17 Rennen liegt Nico Hülkenberg mit neun eingefahrenen Punkten zwar teamintern vor seinem Kollegen Kevin Magnussen (drei), mit insgesamt nur zwölf Punkten belegt der US-amerikanische Rennstall aber den vorletzten Platz in der Konstrukteurswertung.
Ob der gewünschte Erfolg am kommenden Rennwochenende eintreffen wird, bleibt fraglich. Für Haas wäre es bereits ein Erfolg, überhaupt Punkte einzufahren. Zumindest aber optisch wird sich etwas verändern, aufgrund des Heimrennens werden die Haas-Autos mit einer Sonderlackierung überzogen, die an die USA-Flagge erinnern soll.
Hülkenberg selbst zeigt sich optimistisch: "Wir haben das Update sehnlichst erwartet, denn es hat lange auf sich warten lassen und soll die Leistung und die Charakteristik unseres Autos verbessern und helfen, die Schwächen auszumerzen." Vor allem gehe es darum, Konstanz, Reifenverschleiß und Leistung zu verbessern.
Das sei nicht nur für das kommende Rennen wichtig, sondern auch für die kommende Saison richtungsweisend, sagt Hülkenberg: "Hoffentlich gibt es einen großen Leistungssprung, aber wir brauchen auch eine Richtung für das nächste Jahr – wohin wir mit dem Auto gehen, welche Philosophie wir verfolgen und welche Richtung wir einschlagen wollen."