Zwischen der Familie Schumacher und Haas-Teamchef Günther Steiner herrscht seit einigen Monaten dicke Luft. Im November 2022 hatte Mick Schumacher verkündet, nicht länger für Haas zu fahren und äußerte sich diesbezüglich sehr enttäuscht. Inzwischen ist er Ersatzfahrer für Mercedes und McLaren, die neue Saison hat längst begonnen.
Dennoch kommt seine Vergangenheit bei Haas auf beiden Seiten immer wieder auf. So bezeichnete Steiner den Rennfahrer zuletzt als "totes Pferd", auf das man nicht einprügeln könne. Die Zusammenarbeit mit Mick Schumacher sei "nicht einfach" gewesen, und auch nach zwei Jahren habe er nicht gänzlich überzeugt.
Das konnte Onkel Ralf Schumacher offenbar nicht so stehen lassen – und zog dabei in Bezug auf Steiners Umgangsweise auch eine Verbindung zu seinem Bruder Michael Schumacher. Schon kurz nach der Verkündung vom Haas-Aus seines Neffen hatte er Steiner einen kritikunfähigen "Selbstdarsteller" genannt, nun legte er nach.
So erklärte er gegenüber dem "Express", dass man "als gestandener Mann" nicht derart mit einem jungen Menschen umgehen könne. Zumal er glaube, dass die Dinge anders abgelaufen wären, wenn Michael Schumacher auch involviert gewesen wäre:
Der Druck, dem der 23-Jährige ausgesetzt war, sei zudem "einfach zu viel" gewesen. Steiner dagegen hatte sein Maß an Druck zuvor verteidigt. Nach bald 20 Jahren im Rennsport wisse er genau, "wann man Druck machen muss und wann man es ruhiger angehen lassen muss".
Während Mick selbst sich zumindest öffentlich selbstbewusst gibt und schon davon spricht, in die kommende Saison wieder als Stammfahrer der Formel 1 zurückzukehren, räumte sein Onkel ein, dass bis dahin noch ein wenig passieren müsse. Sein Neffe sollte "alles aufsaugen, was es bei Mercedes gibt", da er grundsätzlich noch sehr viel lernen müsse.
Um von sich zu überzeugen, sollte er laut Ralf Schumacher außerdem seine Stärken im Simulator beweisen und zuschlagen, sobald er wirklich einmal für Lewis Hamilton oder George Russell einspringen muss. Umstände, die den Onkel des Rennfahrers wohl auch zweifeln lassen, ob Mick Schumacher wieder Stammfahrer in der Formel 1 wird:
Mit Nico Hülkenberg, der seit dieser Saison an Micks Stelle bei Haas ist, solle man seinen Neffen jedoch nicht vergleichen, betonte Ralf Schumacher. Zwar habe dieser bisher gut gegen seinen Teamkollegen Kevin Magnussen abgeschnitten, Mick habe das in der zweiten Saisonhälfte 2022 allerdings auch. Derartige Erfolge sollten seines Erachtens nicht vergessen werden.