In der aktuellen Formel-1-Saison gibt es so viele Personalrochaden und -gerüchte wie schon lange nicht mehr. Das macht die Rennserie natürlich umso spannender: Nicht nur bekommen die Fans auf den Strecken Dynamik geboten, sondern können sich auch darüber freuen, dass in der kommenden Saison doch wieder alles anders kommen könnte.
Die vielen Änderungen in den Rennställen und Cockpits kann man unter anderem auch mit einem Generationenwechsel begründen. Aus den Top fünf der derzeitigen Fahrerwertung reißt mit Carlos Sainz nur ein Pilot die 30 Jahre. Alte Leistungsträger wie Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo und Fernando Alonso gehören nicht mehr der Spitze des Tableaus an.
Und auch der mittlerweile 34-jährige Sergio Pérez – immerhin Teamkollege des Erstplatzierten Max Verstappen – enttäuscht diese Saison bisher vollends und belegt gerade mal den achten Platz. Auf etwaige Rücktrittsforderungen hat er nun humorvoll, aber deutlich geantwortet.
Sergio Pérez war über Jahre hinweg eigentlich ein hochklassiger Formel-1-Pilot, immerhin erreichte er in den vergangenen Jahren seit 2020 in der Endwertung zweimal den vierten sowie jeweils einmal den dritten und zweiten Platz.
Dennoch kann auch er sich gerade nicht vom generellen Trend frei machen. Die Alten sollen für die Jungen Platz machen – so ähnlich kann man Forderungen aus dem Umfeld einiger F1-Rennställe vernehmen. Und nach Pérez' zehntem Platz in Singapur vor einer Woche veröffentlichte der Journalist Joe Saward eine Meldung, die danach klang, als würde der Red-Bull-Pilot einknicken.
Demnach würde der Mexikaner vorhaben, bei seinem Heimrennen Ende Oktober seinen Rücktritt zu verkünden. Doch Pérez denkt nicht mal dran – zumindest kommunizierte er das klar auf seinen Social-Media-Accounts.
Auf diesen teilte er am (rennfreien) Sonntag einen Video-Ausschnitt aus dem Film "The Wolf of Wallstreet" mit Leonardo DiCaprio. Dieser spielt Jordan Belfort, einen Multimillionär und erfolgreichen Aktienhändler mit Hang zu illegalen Tricks – und schrillen Auftritten.
In einer berühmten Szene, die Pérez teilt, ruft Belfort alias DiCaprio seinen Mitarbeiter:innen zu: "I'm not leaving. I'm not fucking leaving." Daraufhin bricht bei seinem Personal Jubel wie in einem Fußballstadion nach einem Tor aus – oder wie in einem Rennstall nach dem Grand-Prix-Sieg des eigenen Piloten.
Pérez konnte diesen Jubel zwar schon länger nicht mehr produzieren, teilt das Meme aber dennoch und schreibt dazu mit vielen Lach-Emojis: "Sorry."
Gehandelt wurde als Pérez-Nachfolger schon länger vor allem ein Name: Liam Lawson, ein 22-jähriges Talent, das bisher als Testfahrer für Red Bull im Einsatz war.
Auch Saward nannte ihn als möglichen Pérez-Nachfolger. Zunächst einmal übernimmt Lawson jedoch ab sofort für die restlichen Rennen das Cockpit von einem anderen F1-Urgestein: Daniel Ricciardo räumte zuletzt seinen Platz beim Red-Bull-Schwesterrennstall Racing Bull für Lawson.
Lawson könnte dennoch bei überzeugenden Leistungen in den verbleibenden sechs Rennen zur nächsten Saison auch direkt im besseren Cockpit bei Red Bull sitzen. Dann würde natürlich ein weiterer Platz bei Racing Bull frei werden.
Eines der beiden Cockpits könnte der 23-jährige Oscar Piastri bekommen. Piastri hat in dieser Saison bereits auf allerhöchster Ebene sein Geschick unter Beweis gestellt und steht derzeit auf Rang vier der Fahrerwertung in der Formel 1. Nicht unwahrscheinlich also, dass der Branchenprimus Red Bull seinem Konkurrenten McLaren Piastri ausspannt.
Keine Chance hingegen hat letztendlich wohl Mick Schumacher. Er bekommt nach neuesten Informationen auch in der kommenden Saison kein Stamm-Cockpit in der Formel 1.