Mick Schumacher war eine der tragischen Figuren der zurückliegenden Transferphase in der Formel 1. Wie auch Daniel Ricciardo und Nicholas Latifi stand er nach der Saison ohne Cockpit da. Die Verantwortlichen bei Micks Rennstall Haas, versprachen sich von Landsmann Nico Hülkenberg bessere Ergebnisse und verlängerten Micks auslaufenden Vertrag nicht.
Wie auch Daniel Ricciardo, der bei McLaren gehen musste und jetzt bei Red Bull als Reservefahrer auf eine Rückkehr ins Starterfeld der Formel 1 lauert, hält sich Mick in der zweiten Reihe. Er ist bei Mercedes als Ersatzfahrer untergekommen und steht dort parat, wenn einer der Stammpiloten, Lewis Hamilton und George Russell, ausfallen sollte. Außerdem hilft der 24-Jährige durch Simulatorfahrten bei der Weiterentwicklung des Rennautos.
Dabei wäre Mick der Schritt in die zweite Reihe fast noch erspart geblieben. Franz Tost, der Teamchef von AlphaTauri hat jetzt bestätigt, dass der Sohn von Rekordchampion Michael Schumacher bei seinem Team im Gespräch war.
"Bis Monza war völlig unklar, wer unser Fahrer wird. Und da habe ich logischerweise an Mick Schumacher gedacht", offenbart Tost in einem Interview auf dem Youtube-Kanal von Formel1.de. Bei AlphaTauri mussten sie nämlich Pierre Gasly ersetzen, der seit dieser Saison für Konkurrent Alpine fährt.
Sein Vorschlag, Schumacher zu verpflichten, sei dann allerdings abgelehnt worden, sagt Tost. Das hatte ihm zufolge auch "politische Gründe". "Wir fahren jetzt mit Nyck de Vries [...] und da gibt's eigentlich nichts mehr zu diskutieren", hält der Österreicher fest.
Was mit "politischen Gründen" gemeint ist, sagt Tost in dem Interview nicht. Denkbar wäre, dass Micks Vergangenheit in der Ferrari Driver Academy eine Rolle gespielt hatte. AlphaTauri ist nämlich das Schwesterteam von Red Bull und nimmt in der Regel nur Fahrer aus der Talentschmiede der Bullen auf, nicht von Konkurrent Ferrari.
So sagte bereits Red-Bull-Berater Helmut Marko zur Causa Mick Schumacher: "Er war von Beginn seiner Karriere unter den Fittichen von Ferrari in deren Juniorprogramm und war damit außerhalb unseres Dunstkreises". Außerdem sei der AlphaTauri immer noch ein Team für Junioren von Red Bull. "Das hat keinerlei persönliche Gründe", erklärte Marko.
Weil sich Nyck de Vries bisher aber äußerst schwertut bei AlphaTauri und noch immer ohne WM-Punkte da steht, wurde in den vergangenen Wochen viel über seine Ablösung spekuliert. Auch Mick Schumachers Name tauchte in den Medien immer wieder auf. Doch Red-Bull-Berater Helmut Marko betonte gegenüber Sport1: "Er ist Mercedes-Fahrer und in unseren Planungen kommt er nicht vor".