Die Formel 1 und RTL – für viele deutsche Fans der Rennserie gehört das einfach zusammen. Jahrzehntelang übertrug der Kölner Sender sämtliche Rennen der Königsklasse. Sowohl die goldene Ära von Michael Schumacher Anfang der Nullerjahre als auch die Dominanz von Sebastian Vettel rund zehn Jahre später verfolgten Millionen Menschen hierzulande bei RTL.
Doch seit 2020 stellt der Sender die Übertragung zunehmend ein. Die rund zehn Millionen Euro teure Sendelizenz ist den RTL-Verantwortlichen schlicht zu teuer. 2023 könnte erstmals kein Rennen im Free-TV mehr zu sehen sein: Der Pay-TV-Sender Sky hält nämlich die exklusiven F1-Rechte.
Infolgedessen ist zwischen den Kommentatoren der Sender ein echter Streit entbrannt. Seit Tagen fliegen zwischen RTL-Mann Heiko Waßer und Sky-Kommentator Ralf Schumacher die Fetzen. Mit Waßers neuester Spitze am Donnerstag ist der Zoff um ein Kapitel reicher.
Auslöser des Streits waren Aussagen von Heiko Waßer, der im Interview mit "Sport Bild" gegen Sky stichelte. "Formel 1 auf Sky schauen ist so, wie einer großen Liebe beim Sex mit ihrem Neuen zugucken zu müssen. Und dann ist der auch noch richtig schlecht im Bett", sagte Waßer und löste damit Empörung auf der Gegenseite aus.
Denn Ralf Schumacher, der die Formel 1 auf Sky kommentiert, konnte Waßers Kommentar nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Am Mittwoch kommentierte er einen entsprechenden Zeitungsausschnitt mit den Worten: "Lieber Heiko, bei solchen Kommentaren kann man nur von bedauernswert sprechen! Wusste nicht, dass du dich so steigern kannst. Einfach nur peinlich."
Das veranlasste wiederum Waßer zu einem Konter gegen Ex-Fahrer Schumacher. Gegenüber "Bild" kommentierte er bissig: "Es gibt das schöne Sprichwort: Nur getroffene Hunde jaulen. Ralf hat meine Telefonnummer und darf mich jederzeit gern anrufen."
Zur Einordnung seiner Aussage sagte Wasser, dass diese seine private und ungefilterte Meinung sei. Seine Kritik beziehe sich nicht auf einzelne Personen, sondern "auf das komplette Konstrukt Sky Formel 1". Waßer erklärte weiter:
Der Exklusivvertrag von Sky umfasst alle 23 Rennen der kommenden Saison. Allerdings soll darin auch stehen, dass vier Rennen zeitgleich auch im Free-TV zu sehen sein müssen. 2022 liefen sie bei RTL, für 2023 hat Sky bisher noch keinen Abnehmer gefunden.