Für Mick Schumacher ist in dieser Formel-1-Saison einiges anders. Er hat nicht nur ein Auto, mit dem er auf einmal um die vorderen Plätze mitfahren kann, sondern auch einen neuen Teamkollegen. Statt mit dem Russen Nikita Mazepin – der wegen seiner Kreml-Nähe gefeuert wurde – fährt Schumacher jetzt mit dem Dänen Kevin Magnussen für den US-Rennstall Haas.
Und während Schumacher Mazepin Rennen für Rennen alt aussehen ließ, ist Magnussen schon ein ganz anderes Kaliber. Der Däne mit dem "Bad Boy"-Image hat bereits 119 Grand Prix auf dem Buckel und gilt als schneller und harter Racer. Für Schumacher ist der Druck damit noch größer geworden. Schließlich gilt in der Formel 1 der Satz: "Der Teamkollege ist der Erste, den es zu schlagen gilt". Denn oft zeigt sich im stallinternen Duell, bei dem beide Piloten das gleiche Auto haben, wer der bessere Fahrer ist.
Das erste Rennen ging schon mal klar an den Dänen. Beim Saisonauftakt in Bahrain fuhr Magnussen auf den fünften Platz und bescherte Haas damit das beste Ergebnis seit Jahren. Während Magnussen der gefeierte Mann in der Haas-Garage war, kam Schumacher lediglich außerhalb der Punkteränge als Elfter ins Ziel.
Doch all das sei kein Grund zur Sorge, stellte Haas-Teamchef Günther Steiner klar. "Magnussen kann Auto fahren, das wissen wir." Schumacher müsse sich an die neue Situation "gewöhnen", sagte Steiner, "aber er wird sich daran gewöhnen. Er wird das aufholen." Zumal der Vergleich nach Bahrain nicht ganz fair sei, da Schumacher dort in der ersten Runde in einen unverschuldeten Unfall verwickelt wurde.
Steiner glaubt auch, dass Schumacher von seinem neuen Teamkollegen Magnussen viel lernen könne. "Eine Referenz ist sehr hilfreich", sagte Steiner gegenüber formel1.de. "Wenn jemand eine Runde zwei, drei Zehntel schneller fährt und man sich diese Daten anschaut, findet man darin vielleicht ein oder zwei Zehntel, die Bremspunkte, die Linie und so weiter. Das wird ihm also sehr helfen."
Schumacher sitzt in dieser Saison zum ersten Mal in einem Formel-1-Boliden, mit dem mehr möglich ist als die bloße Rennteilnahme. Der Haas 2022 ist ein Auto für die Punkteränge – umso enttäuschender war für Schumacher der elfte Platz beim Saisonauftakt. "Je höher du kommst, desto dünner wird die Luft", sagte Teamchef Steiner zu den neuen Ambitionen seines Rennstalls: "So ist das Leben."
(nik/mit Material von afp)