Lewis Hamilton und Fernando Alonso sind beide mehrfache Weltmeister, haben bisher viel Erfahrung in der Formel 1 gesammelt. Trotzdem konnten sie kurz nach dem Start beim Rennen in Spa eine Kollision nicht vermeiden.
Zu Beginn von Sektor zwei zog Lewis Hamilton nach einer langen Gerade an Alonso vorbei, war mit halber Länge vor dem Spanier, ließ ihm allerdings nicht genug Platz, um in die anschließende Schikane zu fahren. Die Konsequenz: Das rechte Hinterrad von Hamilton und das linke Vorderrad von Alonso berührten sich, danach hob der Mercedes von Hamilton ab, flog kurzzeitig durch die Luft.
Hamilton konnte die Runde im Anschluss nicht beenden und bekam von seinem Kommandostand die Anweisung, das Auto stehenzulassen. Deshalb gab es als Folge eine Safety-Car-Phase. Das Rennen für Hamilton war gelaufen. Alonso konnte unterdessen nach dem Crash ohne Probleme weiterfahren.
Über den Boxenfunk regte sich der zweimalige Weltmeister aber über Hamilton mächtig auf. Zu seinem Renningenieur sagte er: "Was für ein Idiot. Er hat die Tür von außen zugemacht. Wir hatten einen Mega-Start, aber dieser Typ weiß nur, wie man fährt, wenn man führt oder von vorne startet."
Eine zynische Bemerkung von Alonso, weil Hamilton in den letzten Jahren meistens das Feld anführte und bis auf Duelle mit Max Verstappen in der vergangenen Saison eher selten solch enge Zweikämpfe auf der Strecke hatte.
Kurz später äußerte sich Hamilton selbst am Mikrofon von Sky, sah den Fehler ein und beschwichtigte: "Er war in meinem toten Winkel. Ich habe ihn nicht gesehen. Es tut mir sehr leid für das Team." Danach wurde er direkt auf die emotionale Reaktion von Alonso angesprochen. Hamilton beruhigte die Situation allerdings: "Es ist mir egal, was er sagt. Es war mein Fehler. Er war in meinem toten Winkel. So etwas passiert."
Für Hamilton ist es das erste Mal in dieser Saison, dass er nicht die Zielflagge sieht. Obwohl diese Statistik zunächst gut klingt, läuft das Jahr für den siebenfachen Weltmeister alles andere als optimal. Zwar fuhr er bereits sechsmal auf das Podium, konnte allerdings noch keinen Sieg feiern – liegt nur auf dem sechsten Rang der Gesamtliste. Seit 2007 fährt er in der Formel 1 und feierte seitdem in jeder Saison einen Sieg. Noch hat der 37-Jährige acht Rennen Zeit, um diese Statistik aufrecht zu halten.
Das nächste Mal kann er es schon am kommenden Wochenende in Zandvoort (Niederlande) versuchen. Die niederländische Strecke könnte Hamilton entgegenkommen, da sie kurvenreicher ist und weniger lange Geraden hat, wie Spa. Denn gerade auf den Vollspeed-Abschnitten hat Mercedes einen Nachteil, weil das Auto einen höheren Luftwiderstand hat und dadurch geringere Geschwindigkeiten als die Konkurrenz erreicht.
(stu)