In den letzten Jahren hatte die Formel 1 einen schweren Stand in Deutschland. Entgegen dem globalen Trend waren die Zuschauerzahlen ausgerechnet im Land der Autofahrer:innen rückläufig.
Zudem fehlt es nach dem Formel-1-Aus von Mick Schumacher und dem Karriereende von Sebastian Vettel an Identifikationsfiguren – der einzige deutsche Fahrer Nico Hülkenberg ist bislang nicht als Publikumsliebling aufgefallen.
Nicht zuletzt war auch der Zugang zur Motorsport-Königsklasse zeitweise beschränkt: 2023 hatte Sky als alleiniger Sender exklusiv und kostenpflichtig die Rechte an der Formel 1 inne. Das ändert sich ab diesem Jahr wieder.
2024 kehrt die Formel 1 ins Free-TV zurück. RTL ist eine umfangreiche Sport-Partnerschaft mit Sky eingegangen, die dem Fernsehsender zusichert, an sieben Rennwochenenden sowohl Qualifying (oder Sprint) am Samstag als auch das Rennen am Sonntag im frei empfangbaren Fernsehen zu übertragen. An fünf weiteren Rennwochenenden soll nur das Qualifying (oder Sprint) gezeigt werden.
"Die Formel 1 ist für uns ein absolutes Highlight-Recht. Die 30-jährige Erfolgsgeschichte bei RTL ist unmittelbar mit Florian König, Kai Ebel, Heiko Wasser und Christian Danner verknüpft", sagt RTL-Sportchef Andreas von Thien in einer Pressemitteilung – und verkündete, wer zu dem Team dazustoßen wird:
Laura Papendick ist seit 2021 für RTL im Einsatz und moderierte im Rahmen dessen bereits 2021 und 2022 drei Formel-1-Rennen. Ab diesem Jahr wird sie fester Bestandteil des Teams sein.
Zu der Aufgabenverteilung heißt es, auch Papendick werde "einige Moderationen übernehmen", Florian König werde die Formel-1-Fans "wie gewohnt" begrüßen. Heiko Wasser und Christian Danner seien als Kommentatoren eingeplant und "Kai Ebel ist als Streckenreporter wieder das RTL-Gesicht in der Boxengasse".
"Heute darf ich's endlich sagen", erklärte Heiko Wasser in einem Video auf X zu seiner Rückkehr in die Formel-1-Übertragung. Nachdem der Vertrag zwischen RTL und Sky unterschrieben wurde, habe es "noch eine Menge Gespräche" gegeben, sagte Wasser. "Und deswegen durfte ich auf viele, viele Nachfragen noch nicht antworten. Sorry dafür, wenn ich teilweise auf Fragen gar nicht reagiert habe oder nur kryptisch."
Er freue sich nun "extrem", dass es wieder losgeht. "Denn ihr wisst alle, wie sehr mir die Formel 1 am Herzen lag und liegt und wie sehr mich das getroffen hat, als wir vor zwei Jahren erfahren haben, dass wir raus sind", sagte Wasser.
Bereits jetzt steht fest, für welche Grand Prix sich RTL die Rechte sichern konnte. So wird der Saisonauftakt in Bahrain am 2. März im Free-TV zu sehen sein, außerdem die Rennen in Ungarn (21. Juli), Belgien (28. Juli), den Niederlanden (25. August), Monza (1. September), Aserbaidschan (15. September) und Las Vegas (24. November). Sky wird zudem wie gewohnt alle 24 Rennen zeigen.
RTL war vor der Saison 2023 nach knapp 30 Jahren aus der Formel-1-Übertragung ausgestiegen. Bereits 2021 und 2022 zeigte der Privatsender als Inhaber einer Sublizenz von Sky je vier Rennen, ein ähnliches Arrangement ist nun auch für die sieben Rennen in der Saison 2024 getroffen worden.