Sebastian Vettel galt für Fans und Kollegen gleichermaßen sowohl auf als auch neben der Rennstrecke als herausragend. So resümierte beispielsweise der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton über die Karriere seines langjährigen Konkurrenten: "Wir sprechen von Legenden in unserem Sport. Ich mag diesen Titel nicht wirklich, um ehrlich zu sein. Aber ich denke, er ist einer der größten Menschen, die wir in diesem Sport gesehen haben. Und wir brauchen mehr wie ihn."
In der vergangenen Saison beendete Sebastian Vettel seine ruhmreiche Karriere in der Formel 1. 2010 gewann er als bislang jüngster Fahrer und nach Michael Schumacher als zweiter Deutscher überhaupt die Weltmeisterschaft. Am Ende seines Profi-Daseins stehen beachtliche 53 Siege, 57 Poles und vier WM-Titel. Doch nicht alle schätzen den Verdienst des Deutschen so hoch ein.
Auf seinem Twitch-Kanal fand der Formel-1-Experte Peter Windsor harte Worte für Sebastian Vettel. So urteilte der 70-Jährige, Vettel sei lediglich ein "gewöhnlicher Rennfahrer" gewesen und gerade im Vergleich mit anderen Größen des Sports nicht einmal konkurrenzfähig.
So wäre er "nie in derselben Klasse" wie Lewis Hamilton gewesen und auch der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso war ihm laut Windsor stets überlegen: "Fernando wird immer einen besseren Job machen als Vettel", konstatiert der Experte. Der Spanier übernimmt in dieser Saison auch den Platz von Vettel bei Aston Martin.
Über die Anfangsstationen BMW Sauber und Toro Rosso landete der mittlerweile 35-Jährige 2009 beim Rennstall Red Bull, wo er ab 2010 vier Weltmeisterschaften am Stück feiern konnte. 2015 wechselte Vettel ins Cockpit der Scuderia Ferrari, bis er 2021 für seine letzten beiden Saisons für Aston Martin fuhr.
Gerade für sein letztes Jahr bei Red Bull geht Windsor hart mit dem gebürtigen Heppenheimer ins Gericht – und teilt implizit auch gegen seinen damaligen Teamkollegen aus: "Als er in seinem letzten Jahr bei Red Bull im Mittelfeld verschwand, war er nur noch ein gewöhnlicher Rennfahrer und kämpfte tatsächlich gegen Daniel Ricciardo."
Windsor moniert, Vettel habe sich bei dem österreichischen Rennstall nicht dem Konkurrenzkampf stellen wollen und wechselte deswegen zu Ferrari: "Er kam als vierfacher Weltmeister an, der mit viel Geld und viel Fan-Bewunderung begrüßt wurde." Eine Leistungsentwicklung sei dort allerdings ausgeblieben, befindet der 70-Jährige: "Er wurde nie besser, er war immer noch derselbe Fahrer. Das ist die Geschichte von Sebastian Vettel."
Im Allgemeinen dürfte Peter Windsor mit seinem Urteil über die Karriere von Sebastian Vettel in der Formel 1 weitestgehend allein dastehen. Allerdings haben kontroverse Äußerungen aus dem Hause Windsor auch schließlich gerade Konjunktur.