Eigentlich war das erste Training am Freitag vor dem Großen Preis von Japan schon vorbei. Doch dann kam Mick Schumacher plötzlich mit seinem Rennwagen von der regennassen Fahrbahn ab und prallte hart in die Begrenzung. Das dürfte der nächste Rückschlag im Poker um die Zukunft des 23-Jährigen sein.
Schumacher war nach dem Training schon auf dem Weg in die Box, als er mit seinem Wagen bei zunehmendem Regen wegen Aquaplaning von der Strecke abkam. Der Haas-Pilot prallte frontal in einen Reifenstapel – konnte sich aber zumindest unverletzt aus dem zerstörten Boliden retten.
Die Schuld nahm Schumacher nach dem Unfall sofort auf sich. Wie sein Team anschließend mitteilte, war der Schaden am Auto jedoch so groß, dass das gesamte Chassis gewechselt werden musste und der 23-Jährige somit nicht am zweiten Training am Freitagnachmittag (Ortszeit) teilnehmen konnte. Das gefiel Haas-Chef Günther Steiner gar nicht.
Nach dem Crash versuchte Schumacher die Situation zu erklären: "Es hat mehr geregnet in diesem einen Stück. Ich habe diese Pfütze nicht gesehen." Und weiter: "Wie auf der normalen Autobahn gibt es dann diesen Aquaplaning-Moment, da macht man einfach nichts und ist eigentlich nur noch Passagier."
Ein Eigenverschulden gestand der Haas-Pilot anschließend ebenfalls ein: "Ich habe das Auto nicht ganz da platziert, wo es hätte sein sollen. Solche Sachen passieren."
Der Sohn von Michael Schumacher beschädigte sein Auto durch den Unfall auch an Nase, Frontflügel, den beiden Radaufhängungen und dem Unterboden teilweise sehr stark. Deshalb ist laut Haas-Team wohl mit einem Schaden von bis zu einer halben Million Euro zu rechnen.
Da Schumacher derzeit vor allem für einen neuen Vertrag in der kommenden Saison vorfährt, wollte Steiner derartige Unfälle nach eigenen Fehlern eigentlich nicht mehr sehen.
Er reagiert nach dem Crash bei F1-TV auch dementsprechend verärgert: "Wieder eine halbe Million Euro Schrott! In der letzten Runde zurück an die Box darf das einfach nicht passieren."
Und weiter:
Schumachers Fehler sei laut Steiner "sehr frustrierend". Er gab mit Blick auf das dritte freie Training am Samstag aber zumindest Entwarnung: "Im FP3 wird das Auto morgen früh da sein. Die Jungs werden einen langen Abend haben, aber sie werden das Auto wieder reparieren und wir haben alle Teile, das ist kein Problem."