Dass Aston Martin beim Saison-Auftaktrennen in Bahrain den dritten Platz holte, kam für einige Formel-1-Fans überraschend. Beim Red-Bull-Team, das mit Max Verstappen und Sergio Pérez einen Doppelsieg holte, deuten allerdings mehrere Personen einen dubiosen Grund für den Erfolg von Aston Martin an.
Aston Martin war in diesem Jahr fast zweieinhalb Sekunden schneller pro Runde als im Vorjahr. Das könnte laut Red-Bull-Berater Helmut Marko jedoch nicht nur an Fernando Alonso, sondern auch an dem neuen aerodynamischen Design des AMR23 liegen, der neuen Bolide von Aston Martin.
Dieser sei dem Auto der Bullen, die ihren RB18 von 2022 für diese Saison nur leicht modifizierten, sehr ähnlich – deshalb befeuert Red Bull nun eine Kopie-Theorie. Marko bezeichnete Alonso nach dem Bahrain-Rennen als dritten RB-Fahrer:
Ähnlich formulierte es auch Sergio Pérez auf der Pressekonferenz nach dem Rennen, wo er einen Journalisten scherzhaft korrigierte und Alonso ebenso als Red-Bull-Fahrer bezeichnete. Die Kopie-Theorie ist wohl somit auch im Fahrer-Team längst angekommen.
Dass hinter der Vermutung zumindest teilweise die Wahrheit stecken könnte, legen die jüngsten personellen Veränderungen bei beiden Teams nahe. So wechselte unter anderem der Aerodynamiker und Technikchef Dan Follows von Red Bull Racing vor gut einem Jahr zu Aston Martin – und laut Marko könne das, "was Fallows in seinem Kopf hatte, nicht gelöscht werden". Dennoch wundere er sich, wie man "so detailliert kopieren" könne, ohne Unterlagen über den RB-Wagen zu haben.
Genauso sieht es auch RB-Teamchef Christian Horner, der in dem Verdacht sogar ein Kompliment sieht:
Mike Krack, Teamchef bei Aston Martin, äußerte sich hingegen deutlich bedeckter zu den Vorwürfen. So komme von ihm keine Stellungnahme, da er sich auf einen "Krieg der Worte" nicht einlassen wolle.