In der Frauen-Bundesliga steht am Montag der letzte Spieltag dieser Saison an, alle sechs Partien finden dann zeitgleich ab 15.30 Uhr statt. Die ganz großen Entscheidungen werden aber nicht mehr fallen.
Denn mit dem FC Bayern steht der Meister bereits fest. Dahinter ist auch schon klar, dass der VfL Wolfsburg sowie Eintracht Frankfurt in die Qualifikation um die Champions League gehen. Gewissheit herrscht auch am anderen Ende der Tabelle: Der MSV Duisburg und der 1. FC Nürnberg müssen den Gang in die zweite Liga antreten.
Was bei den Absteigern für Enttäuschung sorgt, löste andernorts Freude aus: Der 1. FC Köln durfte somit am vergangenen Wochenende ganz offiziell den Klassenerhalt feiern. Auf Platz zehn liegend haben die Domstädterinnen sechs Zähler Vorsprung auf Nürnberg.
Dabei mussten sich die Kölnerinnen vor fast zwei Monaten noch dramatisch dem FCN geschlagen geben, verloren Ende März mit 3:4. Mit dem 1:1 in Hoffenheim sowie dem 2:0 gegen Freiburg fand der FC in der Folge aber die richtige Antwort. Gefeiert wurde dabei vor allem Selina Cerci, die gegen Nürnberg einmal und gegen Freiburg gleich zweimal getroffen hat.
In der kommenden Saison wird die zweifache deutsche Nationalspielerin nun nicht mehr für den 1. FC Köln auf Torejagd gehen. Denn wie der Verein am Donnerstag mitgeteilt hat, verlässt die Offensivspielerin die Domstadt am Ende der Saison. Sie wechselt zu Ligakonkurrent TSG Hoffenheim.
"Wir hätten den Vertrag mit Selina Cerci sehr gerne verlängert", sagte Nicole Bender-Rummler, Bereichsleiterin Frauen- & Mädchenfußball. Der Kontrakt läuft in diesem Sommer aus, die 23-Jährige wechselt also ablösefrei. "Wir wünschen Selina für ihren Karriereweg alles Gute – und vor allem, dass sie jetzt verletzungsfrei bleibt."
Verletzungen hatten die vergangenen zwei Jahre der DFB-Spielerin maßgeblich beeinflusst. Im März 2022 zog sie sich eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes zu, im Juni 2023 musste sie sich erneut einer Operation am Knie unterziehen.
Der 1. FC Köln verpflichtete sie im Sommer 2022 trotz des Wissens um die lange Ausfallzeit, ihr Debüt gab sie erst im März 2023. Zehn Einsätze sammelte sie in der Vorsaison, ehe die erneute Knieverletzung eine weitere, monatelange Pause nach sich zog. Im März dieses Jahres feierte Cerci ihr Comeback.
Der Klub hielt trotz der langanhaltenden Probleme zwei Jahre lang zu ihr, hätte die Zusammenarbeit gerne ausgedehnt. Dass sie nun, zwei Monate nach ihrer Rückkehr, sofort das Weite sucht, kommt bei vielen Fans nicht gut an.
"So viel zum Thema Dankbarkeit!", schreibt ein User auf Instagram. Ein anderer meint: "Schwach. Aber Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten."
Cerci selbst zeigte sich "dankbar für meine zwei Jahre hier in Köln. Den FC zu verlassen, ist mir alles andere als leicht gefallen".
Dass sie den Schritt nun dennoch macht, erklärte die 23-Jährige ebenfalls: "Ich habe mich rein aus sportlicher Sicht dazu entschlossen, im Sommer eine neue Herausforderung bei der TSG anzunehmen."