Der FC Bayern hat am Donnerstagvormittag einen echten Transferhammer verkündet: Der FCB verpflichtet zum kommenden Sommer Lena Oberdorf von Ligakonkurrent VfL Wolfsburg. Möglich wird dies durch eine Ausstiegsklausel, von der der DFB-Star nun Gebrauch gemacht hat.
"Lena Oberdorf ist eine der talentiertesten Spielerinnen Deutschlands und hat eine große Zukunft vor sich", teilte Bianca Rech, Abteilungsleiterin der FC Bayern Frauen, den Deal voller Freude mit. Bis zum Sommer 2028 hat die Mittelfeldspielerin demnach in München unterschrieben.
Laut NDR beläuft sich die Ablösesumme auf rund 400.000 Euro, womit Oberdorf zur teuersten deutschen Spielerin der Geschichte aufsteigt.
"Ich habe gute Gespräche mit Cheftrainer Alexander Straus und Abteilungsleiterin Bianca Rech geführt und die Vision des Vereins, was man in den nächsten Jahren erreichen möchte, hat mir sehr gut gefallen", erklärte die 22-Jährige ihre Entscheidung.
Man habe ihr in den Gesprächen zudem aufgezeigt, "wo meine Potenziale liegen und was man noch aus mir rausholen kann". Sie sei "noch keine komplette Spielerin – da möchte ich aber hinkommen".
Dass sie dies nun beim FC Bayern angehen will, stößt vielen Fans des VfL Wolfsburg sauer auf. Der FCB ist der größte Titelkonkurrent der Wölfinnen, vielmehr noch stören sich die Anhänger:innen aber an einst getätigten Aussagen Oberdorfs.
Angesprochen auf das Lied "Bayern" der Toten Hosen sagte sie 2022 in der "Sport Bild": "Ja, klar, kenne ich! Ich kann mir auch nicht vorstellen, zu den Bayern zu gehen." Sie selbst sei Fan des FC Schalke 04 und legte in ebenjenem Interview deutlich nach: "Selbst wenn die Bayern gegen Dortmund gespielt haben, war ich eher für Dortmund. Das sagt alles, oder?"
Gegenüber dem "Spiegel" hatte sie 2020 zudem erklärt, warum sie von Essen einst nach Wolfsburg anstatt nach München gewechselt war. "Ich habe nur davon gehört, dass Bayern Interesse hatte. Ich fand Wolfsburg aber auch sympathischer", sagte sie damals.
Ihr Wechsel steht nun im krassen Kontrast zu diesen Aussagen. "Fällt schwer, da alles Gute zu wünschen …", schreibt eine enttäuschte Nutzerin auf Instagram. Auf Twitter teilten indes mehrere User Schlangen- oder Ratten-Emojis. Beide dürfen in diesem Kontext als Zeichen des Verrats verstanden werden.
Im Münchener Lager ist die Freude über diesen Transfercoup entsprechend groß. "Fantastisch, Stanway und Oberdorf im Mittelfeld", freut sich ein User stellvertretend für viele Fans über das mögliche Traumduo.
Mit Blick auf die Kader-Diskussion beim Männer-Team der Bayern scherzte ein anderer User: "Endlich die Holding 6, die Tuchel will."