Wolfgang Petry gehört spätestens seit seinem Auftritt im Vorbereitungscamp in Herzogenaurach als Ehrenmitglied zur deutschen Frauen-Nationalmannschaft.
"Es ist ja kein Geheimnis, dass er bei uns im Camp war, dass wir eine sehr gute Zeit zusammen hatten, dass auch der ein oder andere Song gemeinsam gesungen wurde und dass uns vor allem dieses 'Verlieben, verloren, vergessen, verzeih'n' auch durch die letzten Monate schon getragen hat", sagte Kapitänin Giulia Gwinn am Dienstag.
Denn am heutigen Freitag brachte der 73-Jährige eine Version seines Hits "Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n" gemeinsam mit den DFB-Frauen heraus. Es ist die "Team-Hymne 2025" für die Endrunde in der Schweiz.
Nun war die Musikikone vor dem ersten Gruppenspiel der deutschen Frauen nicht persönlich im Stadion in St. Gallen, er wird aber über das komplette Turnier mental bei allen Spielerinnen anwesend sein.
So durfte ARD-Reporterin Lea Wagner vor Spielbeginn in die Kabine des DFB-Teams und einen letzten Einblick geben, bevor die Spielerinnen am Stadion ankamen. Eine Besonderheit im Vergleich zu den Männern: In der Kabine stehen keine Schuhe. Die Spielerinnen bringen diese selbst mit ins Stadion, während bei den Männern eine Person allein für das Schuhwerk verantwortlich ist.
Und dann gab es gewisse Dinge, die das ARD-Team nicht filmen durfte. Dazu gehörten zum Beispiel die Trauerflor-Armbinden für den verstorbenen Liverpool-Profi Diogo Jota. Durch das Zeigen gebe es laut Wagner zu viele Hinweise, wer in der Startelf steht. Eine Tatsache, die der DFB noch nicht verraten haben wollte.
Und noch eine Besonderheit stach der ARD-Reporterin, ins Auge, die sie nicht zeigen, aber beschreiben durfte.
Sie erzählte: "Es hängt ein riesiges Trikot mit Wolfgang Petry mit einer Sprechblase mit seinem Lied "Ganz oder gar nicht". Alle Spielerinnen hätten darauf unterschrieben und unter dem eigenen Namen eine Botschaft verfasst. "Dort stehen Wörter wie Leidenschaft oder Liebe. Dinge, die die Spielerinnen in die Mannschaft einbringen wollen", erklärt Lea Wagner.
Demnach hören die Kickerinnen nach Länderspielen im Bus regelmäßig Lieder von Petry. Mit dem Überraschungs-Auftritt des Schlagersängers habe das Team auch den Betreuerinnen und Betreuern sowie den Coaches danken wollen, hieß es.
Dabei gab DFB-Zeugwart Steve Smith im ARD-Interview zu, dass das Betreuer:innenteam beim Einrichten der Kabine immer "80er und 90er-Rock hört" und nicht Wolfgang Petry. Zudem gibt es vier Lieder, die sich die Spielerinnen gewünscht haben, die laufen, wenn sie die Kabine betreten.
(mit Material von dpa)