
Englischen Medien zufolge ist die Premier League das Wunsch-Ziel der Familie Bellingham. Die "Marca" berichtet hingegen, dass Bellingham dem Ruf von Real nicht widerstehen kann. Bild: www.imago-images.de / RHR-Foto
Fußball International
Viele BVB- und Bundesliga-Fans befürchten, dass die Rückrunde von einem enormen Transfer-Geplänkel überschattet wird. So war es auch vergangene Spielzeit mit den damals abwanderungswilligen Robert Lewandowski und Erling Haaland. Dieses Jahr der Protagonist: Der 19-jährige Superstar Jude Bellingham.

Der Transfer von Erling Haaland zu Manchester City war monatelang umkämpft.Bild: www.imago-images.de / Ulrich Hufnagel
Dabei sind die Wechsel-Gerüchte seit Monaten in vollem Gange: Schon im Oktober hat der FC Liverpool das Wettbieten um Jude Bellingham eröffnet, zu dem Zeitpunkt hatten auch andere englische Klubs ihr Interesse an dem Nationalspieler bereits bekundet.
Inzwischen sollen sich Werber wie der FC Chelsea schon eine Abfuhr eingehandelt haben, während Interessenten vom europäischen Festland, wie PSG, erst vergleichsweise spät in den Bellingham-Poker eingestiegen sind. Auch bei Branchen-Primus Real Madrid hat die Verpflichtung des englischen Nationalspielers "Priorität". Die Spanier sollen sich des Transfers sogar ziemlich gewiss sein.
Maximal 110 Millionen Euro für den BVB: Real will Wettbieten verweigern
Dabei hatte das Preisschild von Jude Bellingham die Real-Veranwtortlichen zunächst offenbar irritiert: Die Funktionäre um Präsident Florentino Pérez waren es in der Vergangenheit gewohnt, bei Superstars der höchsten Kategorie den Preis selbst zu diktieren, weil sie ohnehin niemand überbieten konnte.

Real-Boss Florentino Pérez findet die Ablösesummen im Fußball mittlerweile zu hoch.Bild: AP / Francois Mori
Dass nun Klubs mit reichen Investoren – teilweise in Staatseigentum – den Bellingham-Preis auf bis zu 150 Millionen Euro getrieben haben, hat die Madrilenen offenbar zum Umdenken gezwungen. "[Madrid] weiß, dass es niemals [so wertvolle] Verträge wie andere Klubs anbieten kann", schreibt die Real-nahe spanische Zeitung "Marca".
Dementsprechend wolle der Verein sich auch nicht an einem Wettbieten beteiligen. Für den BVB heißt das: "Madrid wird rund 110 Millionen Euro [Ablöse] nicht überschreiten", wie die "Marca" verkündet.
Das klingt zunächst nach einer Transfer-Niederlage für die Königlichen, falls Manchester City oder PSG mehr bieten würden. Aber: Sollte Bellingham unbedingt und ausschließlich nach Madrid wechseln wollen – und womöglich androhen, seinen Vertrag auszusitzen – könnte der BVB gezwungen sein, ihn auch für ein suboptimales Angebot ziehen zu lassen.
Real will Bellingham mit sportlichen Argumenten locken
Demnach hoffen die Spanier, dass es Bellingham bei seinem anstehenden Transfer nicht ums Geld allein geht. "Wenn Real bemerkt, dass der Fußballer nach einer Auktion sucht, dann geht man zu einem anderen", schreibt die "Marca". "Im Sport sind Erfolge, ein wettbewerbsfähiger Kader, ein respektabler Trainer und ein perfekt strukturierter Verein die Argumente, die auf den Tisch gelegt werden", glaubt die "Marca".
Schon bei seinem Wechsel zum BVB habe der Engländer höher dotierte Angebote ausgeschlagen, weil er sich in Dortmund die optimale Entwicklung erhoffte. Aus dem gleichen Grund könnte Bellingham nun auch den Sprung in die spanische Hauptstadt wagen.
Außerdem sehen es die Madrilenen als große Ehre an, das Trikot der "Königlichen" tragen zu dürfen. So habe man zuletzt auch das brasilienische Talent Endrick und Mittelfeldspieler Aurélien Tchouaméni trotz finanziell besserer Angebote zu Real locken können.

Die Verpflichtung des 16-jährigen Endrick wurde in Spanien zuletzt groß gefeiert.Bild: www.imago-images.de / TheNews2
Allerdings hatten englische Medien vor einiger Zeit berichtet, dass die Premier League das Wunschziel der Familie Bellingham sei. Der Vater des 19-Jährigen hatte seinerzeit selbst unterklassig in England gespielt, zudem sollen die Verhandlungen mit dem FC Liverpool fortgeschritten sein. Die "Marca" glaubt trotzdem, dass Bellingham dem Ruf von Real nicht widerstehen kann.
Wer hält länger durch, die Premierministerin Liz Truss oder ein Salatkopf? Diesen Wettbewerb trug 2022 die britische Boulevardzeitung "Daily Star" aus. Am Ende musste sich "Lettuce Liz" geschlagen geben. In Dortmund kommt man in diesen Tagen nicht an der Frage vorbei, ob es demnächst so etwas wie einen "Salat-Niko" geben könnte.