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Prozess: Spanischer Fußballer Mallo soll Maskottchen sexuell belästigt haben

Mandatory Credit: Photo by Bagu Blanco/Bpi/Shutterstock 5657716v RCD Espanyol mascot named Perico before the Spanish League match, date 34, between RCD Espanyol and Celta de Vigo, played at the RCD Es ...
Das Maskottchen "Periquita" soll vom spanischen Fußballprofi Hugo Mallo sexuell belästigt worden sein.Bild: imago images / Shutterstock
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Spanischer Fußball-Star soll Maskottchen sexuell belästigt haben

12.07.2024, 18:0312.07.2024, 18:03
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Mutmaßliche sexuelle Belästigung auf dem Fußballplatz – und das an einem Maskottchen. Dieser kuriose Fall sorgte in Spanien vor fünf Jahren für Aufsehen. Im Vorfeld der Erstligapartie zwischen Espanyol Barcelona und Celta Vigo am 24. April 2019 soll der Fußballspieler Hugo Mallo dem Sittich "Periquita" unter das Kostüm gegriffen haben.

Unter der Verkleidung des Maskottchens von Espanyol steckte eine Frau. Sie warf dem Spieler der Gästemannschaft Celta Vigo einen sexuellen Übergriff vor und zeigte Mallo am nächsten Tag in Barcelona an.

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Der Fall landete noch im selben Jahr vor Gericht. Das Ergebnis: Freispruch für Mallo. Nach Einspruch der Klägerin wurde das Urteil später wieder aufgehoben.

Jetzt wird der Fall wieder aufgerollt.

Hugo Mallo wegen Vorwurf der sexuellen Belästigung vor Gericht

Der spanische Fußballprofi Hugo Mallo muss sich für den Vorwurf der sexuellen Belästigung erneut vor Gericht verantworten, wie der "Focus" berichtet. Anfang des Jahres hatte das zuständige Gericht in Barcelona den Prozess wieder aufgenommen. Am Donnerstag war Mallo nun zu einer Anhörung geladen.

Die Staatsanwaltschaft und die Anwältin der Klägerin fordern eine Geldstrafe über 730 Tagessätze, also zwei Jahre. Da vor fünf Jahren noch eine andere Rechtslage herrschte, wird Mallo "lediglich" der sexuellen Belästigung und nicht des sexuellen Übergriffs bezichtigt, wie die spanische Sportzeitung "AS" berichtet.

Die Szene, in der Mallo sein mutmaßliches Opfer sexuell belästigt haben soll, wurde von Fernsehkameras eingefangen. Videos des Vorfalls kursieren seit Anfang des Jahres auf Social Media.

Darauf ist zu sehen, wie sich die beiden Mannschaften, wie üblich vor Spielbeginn, gegenseitig abklatschen. Mallo, der damalige Kapitän von Celta Vigo, führt sein Team an. Neben den Spielern von Espanyol Barcelona stehen zwei Maskottchen des katalanischen Teams.

Das erste Maskottchen klatscht Mallo ab, vor dem zweiten bleibt er einen Moment lang stehen. Was dann passiert, lässt sich durch die TV-Bilder nicht auflösen. Die Klägerin, die im Prozess unter dem anonymisierten Namen Ana auftritt, berichtete der Polizei laut "Focus" von einem bewussten Griff unter ihre Kleidung.

Im Ermittlungsbericht heißt es demnach: "Als er bei Ana angelangt war, die in diesem Moment als Maskottchen auftrat, führte er seine Hände unter die Verkleidung und berührte die Brüste."

Der Mann, der im anderen Kostüm steckte, berichtete in seiner Zeugenaussage, wie seine aufgebrachte und nervöse Kollegin ihm von dem Vorfall berichtet habe.

Hugo Mallo weist Vorwürfe zurück

Mallo wies die Vorwürfe schon 2019 von sich. Er habe nicht einmal auf das Geschlecht der Maskottchen geachtet und im vollen Fokus auf das anstehende Spiel nur einen Handschlag angeboten, wie der "Focus" berichtet. Zudem sei er sich der besonderen Beobachtung von Publikum und Kameras bewusst gewesen.

May 20, 2023, BILBAO, VIZCAYA, SPAIN: Hugo Mallo of RC Celta de Vigo looks on during the La Liga Santander match between Athletic Club and RC Celta de Vigo at San Mames on May 20, 2023, in Bilbao, Spa ...
Hugo Mallo weist die Vorwürfe von sich.Bild: IMAGO / ZUMA Wire

Bei der Anhörung am Donnerstag blieb er bei seiner Version: "Ich habe nur die Kollegen und Maskottchen begrüßt, mehr nicht. Als ich am nächsten Tag informiert wurde, habe ich zuerst an einen Scherz geglaubt. Ich habe mich auf mich konzentriert, auf das Spiel. Ich erinnere mich daran, dem Maskottchen die Hand gegeben zu haben, wie allen anderen", erklärte er laut "Focus".

Was am 24. April 2019 im Estadi Cornellà-El Prat tatsächlich passierte, soll im Prozess nun abschließend aufgeklärt werden.

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