
Der Profi-Fußball hofft, die Spielzeit mit Geisterspielen bis zum 30. Juni beenden zu können. Auf dem Spiel stehen rund 750 Millionen Euro, die bei einem Abbruch der Spielzeit fehlen würden.Bild: imago images/Laci Perenyi
Fußball
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und der
Pay-TV-Sender Sky haben sich nach Informationen der "Bild" auf die
Zahlung der vierten und letzten Rate der TV-Gelder an die Klubs
geeinigt. Demnach solle etwas weniger Geld fließen, dafür aber früher
als vereinbart.
Weder Sky noch die DFL wollten sich nach Angaben des
Blattes zu dem Bericht äußern. Auch ARD und ZDF seien bereit, ihre
nächste Rate zu überweisen, obwohl der Spielbetrieb in der Bundesliga
und der 2. Liga bis mindestens 30. April ruht und unklar ist, ob und
wann die Saison wegen der Coronavirus-Pandemie zu Ende gespielt
werden kann.
"Kicker": Ohne die TV-Gelder-Zahlung droht vier Bundesligisten die Insolvenz
Nach "Bild"-Informationen zahlt Sky etwas weniger als
ursprünglich vereinbart, aber dafür kommt das Geld schnell. Die
letzte Sky-Rate hätte eigentlich schon am 10. April bei der DFL
eingehen sollen. Nach einem Bericht des "Kicker" (Donnerstag-Ausgabe)
hätten die Rechteinhaber die insgesamt 304 Millionen Euro bisher noch
nicht überwiesen. Als neuer Zahltag für die 36 Vereine sei nun der 2.
Mai vereinbart worden.
Ohne die Zahlung an die DFL drohe nach "Kicker"-Informationen
innerhalb der nächsten zwei Wochen 13 Vereinen, darunter vier
Bundesligisten, im Mai und Juni die Insolvenz. Aber die Chancen auf
eine zeitnahe Regelung mit den Medienpartnern und eine Zahlung in den
kommenden Tagen seien gut.
DFL dementiert: "Noch keine vertraglich fixierte Vereinbarung" mit Pay-TV-Sender Sky
Laut der DFL gibt es noch keine fixe Einigung mit dem größten Rechteinhaber Sky auf die Zahlung der letzten ausstehenden Rate der TV-Gelder. "Die DFL befindet sich in Gesprächen mit allen Medienpartnern. Mit Sky gibt es noch keine vertraglich fixierte Vereinbarung", teilte die DFL am Freitag mit.
Sky äußerte sich am Freitag auf Anfrage des Sport Informations-Dienstes (SID) nicht zu einer angeblichen Einigung mit der DFL und verwies auf ein Statement vom Vortag, wonach "aktive Diskussionen" stattfänden "mit dem Ziel, auch im Hinblick auf Lizenzzahlungen und deren potenzielles Timing konstruktive Lösungen zu finden".
In der kommenden Woche, am 23. April, wollen die Fußball-Klubs
das weitere Vorgehen festlegen. Nach wie vor hofft der Profi-Fußball
darauf, die Spielzeit mit Hilfe von Geisterspielen bis zum 30. Juni
beenden zu können. Auf dem Spiel stehen rund 750 Millionen Euro, die
bei einem Abbruch der Spielzeit fehlen würden.
Bisher sind aber Geisterspiele nicht sicher, da Bund und Länder
sich am Mittwoch auf die Verlängerung des Verbots von
Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August einigten. Konkrete
Regelungen, etwa zur Größe der Großveranstaltungen, sollen von den
Länder getroffen werden. Möglicherweise drohen der DFL in den
verschiedenen Bundesländern verschiedene Vorgaben, so dass gar nicht
an allen Standorten gespielt werden kann. Zuletzt war von rund 240
Personen die Rede, die bei Bundesliga-Geisterspielen im Stadion sein
müssten.
(as/dpa/sid)
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