Als Julian Nagelsmann in der vergangenen Woche den DFB-Kader für die beiden Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande verkündet hat, fanden sich gleich mehrere Überraschungen im Aufgebot.
So verzichtete der Bundestrainer auf große Namen wie Leon Goretzka oder Mats Hummels. Dafür berief er gleich sechs Neulinge in den DFB-Kader, zu denen neben einem Block an Stuttgart-Profis auch Aleksandar Pavlović gehörte.
Am Samstag folgte rund um den Youngster eine Schrecksekunde, da er sich beim Spiel des FC Bayern in Darmstadt bei einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler einen Cut über dem Auge zugezogen hatte. Vonseiten des Klubs folgte schnell die Entwarnung, sein Debüt für Deutschlands A-Nationalmannschaft muss aber dennoch warten.
Als sich der Bundestrainer sowie die Nationalspieler am Montag in Frankfurt versammelten, fehlte Aleksandar Pavlović als einziger Profi. Nicht aber wegen des Kopftreffers vom Wochenende, sondern krankheitsbedingt.
Am Dienstag sickerten nun weitere Informationen durch. Der 19-Jährige leidet an einer Mandelentzündung, fällt laut Mitteilung des DFB "für die komplette Länderspielphase aus und reist erst gar nicht an".
Für den Youngster selbst ist dies bitter, auf die Planungen beim DFB habe sein Ausfall indes keine Auswirkungen. So berichtet Sky-Reporter Patrick Berger, dass Julian Nagelsmann keine Nachnominierung plant. Dies habe der Verband auf Anfrage mitgeteilt.
Der kurzfristige Ausfall spült also nicht etwa Leon Goretzka zurück in den Kreis der A-Nationalmannschaft. Stattdessen wird der Bundestrainer mit einem 25 Profis umfassenden Kader in die Freundschaftsspiele gegen Frankreich und die Niederlande gehen.
Wer im Ausfall von Aleksandar Pavlović nun eine neuerliche Chance für den serbischen Verband wittert, wird direkt eines Besseren belehrt. Sky-Reporter Florian Plettenberg berichtet, dass die aktuelle Situation nichts an der Entscheidung des 19-Jährigen für Deutschland ändern würde. Vielmehr hoffe er darauf, mit dem DFB-Team an der Heim-EM teilnehmen zu können.
Dragan Stojković, Nationaltrainer Serbiens, bestätigte die intensiven Bemühungen seines Verbands um den Mittelfeldspieler zuletzt. "Wir haben ihn schon seit zwei Jahren auf der Liste", berichtete der Coach auf einer Pressekonferenz: "Wir haben alles versucht, ab Dezember waren wir in Kontakt mit seiner Familie, später hat sich sein Agent eingeschaltet und dann Aleksandar selbst."
Stojković erkannte dabei "großen Druck auf den DFB, Nagelsmann musste ihn nominieren, als sie sahen, dass Serbien ihn wirklich wollte". Dass sich Aleksandar Pavlović schlussendlich für Deutschland entschieden hat, nimmt ihm der serbische Trainer aber nicht übel: "Seine Entscheidung ist, was sie ist – wir respektieren sie und wünschen ihm alles Gute."