Der Samstag endete für Aleksandar Pavlović mit einem Schrecken. Beim 5:2-Sieg des FC Bayern musste der Youngster nach einer knappen Stunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Er war mit einem Gegenspieler zusammen gerasselt, zog sich dabei einen Cut am Auge zu.
Was im Nachgang mit einsetzender Schwellung noch schlimmer anmutete, hat glücklicherweise keine üblen Konsequenzen. Der 19-Jährige kann trotz leichter Kopfverletzung zum DFB-Team reisen, für das er vergangene Woche erstmals nominiert worden ist.
Am Montag kommen die Profis sowie Julian Nagelsmann in Frankfurt zusammen, um sich auf die beiden Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande vorzubereiten. Der Bundestrainer dürfte dann im Zentrum auf drei Mittelfeldspieler setzen, laut "Kicker" kommt Aleksandar Pavlović dabei zunächst die Rolle des Ersatzspielers zu.
Gesetzt sind dort nämlich Kapitän İlkay Gündoğan auf der Zehn sowie Rückkehrer Toni Kroos auf der Doppelsechs. Neben dem Weltmeister werde demnach ein Arbeiter agieren, einer wie Robert Andrich oder Pascal Groß.
Zumindest perspektivisch dürfte die erstmalige Nominierung von Aleksandar Pavlović aber von großem Wert für die DFB-Elf sein. Der Mittelfeldspieler mit serbischen Wurzeln ist schließlich auch für das Heimatland seines Vaters spielberechtigt.
"Mein Plan war es, mich erst nach der EM in diesem Jahr zwischen Deutschland und Serbien zu entscheiden", erklärte der Youngster gegenüber "Bild". Dieser Plan wurde durch den Anruf von Julian Nagelsmann durchkreuzt: "Diese Entscheidung musste ich nun sofort treffen."
Theoretisch dürfte Aleksandar Pavlović auch nach dieser Länderspielpause noch wechseln, für einen Verband kann man sich nur in Pflichtspielen festspielen. Seine Entscheidung aber steht. Allzu leicht dürfte sie ihm indes nicht gefallen sein.
So berichtet der "Kicker", dass Serbiens Fußballverband "heftig" um den 19-Jährigen geworben habe und dabei deutlich früher aktiv wurde als der DFB. Dieser habe sich erst um den Mittelfeldspieler bemüht, nachdem es einen Hinweis vom FC Bayern gegeben hatte. Zu jenem Zeitpunkt sei Aleksandar Pavlović bereits Bundesliga-Profi gewesen.
Gerade einmal 13 Partien hat der Youngster bisher im deutschen Oberhaus absolviert, seit 1963 debütierten nur zwei Spieler mit weniger Erfahrung in den ersten beiden Ligen für die deutsche Nationalmannschaft: Wolfgang Overath (fünf Spiele vorm Debüt) und Michael Rummenigge (zwölf).
Kritik an einer zu frühen Nominierung verbietet sich dennoch, zu überzeugend agiert Aleksandar Pavlović beim FC Bayern. In seinem Klub hat sich der 19-Jährige trotz prominenter Konkurrenz schließlich einen Stammplatz erarbeitet.
"Ich kann versichern, dass es keine politische Nominierung ist, sondern eine Folge des Leistungsprinzips", erklärte Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz zur Bekanntgabe des Kaders: "Aleks hat in den letzten Wochen sehr gute Leistungen gezeigt, war sehr dominant und stabil, wollte jeden Ball haben." Das soll er künftig auch im DFB-Team zeigen.