Fußball-Fans drängen sich an einer Tramstation Richtung Ausgang.Bild: Offside Sports Photography / imago images
Fußball
Millionen Menschen aus ganz Europa statten Deutschland einen Besuch ab. Der Grund: Die Fußball-EM 2024 wird in Deutschland ausgetragen. Seit dem 14. Juni rollt der Ball unter anderem in München, Berlin, Köln oder Gelsenkirchen.
Dort sind am Sonntag etwa 20.000 Engländer:innen gestrandet. Sie wollten ihre Mannschaft im ersten Gruppenspiel gegen Serbien zum Sieg peitschen. Das hat auch geklappt, wie sich nach den 90 Minuten herausstellte. England gewann mit 1:0 gegen Serbien.
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England-Fans bezeichnen Gelsenkirchen als "Drecksloch"
Doch weder die Arena auf Schalke, noch die Stadt Gelsenkirchen selbst, lösten bei den Anhänger:innen der "Three Lions" positive Erregung aus. Vielmehr wollten die britischen Fans so schnell wie nur möglich aus dem "absoluten Drecksloch" verschwinden, wie ein Vlogger die "Host City" in einem viralen Video bezeichnet.
Um die Reise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzutreten, mussten Fußball-Fans reichlich Geduld mitbringen. Bereits die Fahrt von der Arena zum Gelsenkirchener Hauptbahnhof trübte sichtlich die Stimmung – trotz des 1:0-Erfolgs der Engländer über Serbien.
Rückreise nach EM-Spiel Richtung Bochum: England-Fan fassungslos
Doch laut Gelsenkirchens Pressesprecher Martin Schullmann lief alles reibungslos, Probleme waren ihm nicht bekannt: "Unser Verkehrskonzept hat funktioniert", sagt er im Gespräch mit der "Rheinischen Post".
Das sieht ein England-Fan aus Liverpool ganz anders. Für den Briten endete ein stimmungsvoller Fußball-Abend katastrophal. Die Rückreise nach Bochum stellte ihn auf eine Geduldsprobe. Drei Stunden lang war er unterwegs. Die meiste Zeit davon verbrachte er wartend.
Zum Vergleich: Normalerweise müssen Reisende eine einstündige Bus- und Bahnfahrt auf sich nehmen, um von der Arena auf Schalke zum Bochumer Hauptbahnhof zu gelangen.
Aus Sicht des geknickten Briten hätte sich dieses Verkehrschaos vermeiden lassen, er übt Kritik an der Stadt: "Die Verantwortlichen müssen doch gewusst haben, wie viele Menschen teilnehmen würden."
Stadt weist Vorwürfe zurück: "Wir haben keinen Einfluss"
Trotz der durchaus berechtigten Kritik, weist die Stadt Gelsenkirchen den Großteil der Vorwürfe zurück: "Wir haben allerdings keinen Einfluss darauf, wie schnell sich die Leute zum Bahnhof bewegen", erklärt Schullmann.
Er beteuert, dass die Bahnen im Drei-Minuten-Takt gefahren seien. Er könne sich nicht erklären, wie es zu einem Verkehrschaos gekommen sein sollte. "Das Stadion und die Fanzonen waren nach dem Spiel schnell leer", ergänzt der Pressesprecher. Verantwortlich fühle er sich nicht wirklich. Denn: "Unser Verkehrskonzept endet am Hauptbahnhof", sagt Schullmann. Der Hauptbahnhof ist Hoheitsgebiet der Deutschen Bahn.
32 Zusatz-Bahnen: Kölner Stadtverkehr rüstet zur EM auf
Unter englischen Fans ist der Eindruck entstanden, als sei die Stadt Gelsenkirchen mit dem Ausmaß der Besucherströme überfordert. Aber trifft die Beobachtung nur auf Gelsenkirchen zu? Wie gut sind andere Austragungsorte gewappnet?
85 Kilometer südlich von Gelsenkirchen liegt Köln. In der "Host City" sind bisher keine Zwischenfälle bekannt. Denn: die Stadt hat vorgesorgt. "Insgesamt 32 zusätzliche Stadtbahn-Doppelzüge" seien für die Hin- und Rückfahrt zum Stadion bei EM-Spielen im Einsatz, sagt ein Sprecher der Stadt Köln. Zudem sei die Stadt im "engem Austausch" mit der Deutschen Bahn.
Jule Brand ist eines der größten Talente des deutschen Frauenfußballs und wurde früh zur Leistungsträgerin. Die Flügelspielerin ist auf und abseits des Platzes Vorbild für Nachwuchsfußballer:innen und könnte ihre Sportart in den kommenden Jahren in Deutschland prägen.