
Matthäus blickt für Kahn in eine düstere Bayern-Zukunft.Bild: IMAGO/Sven Simon / imago images
Fußball
Es brodelt beim FC Bayern. Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt könnte der Meistertitel in der Bundesliga an jemand anderen gehen. Damit wäre die beispiellose Erfolgsserie der Münchner seit der Saison 2012/2013 gebrochen.
Kein Wunder, dass hinter den Kulissen des Rekordmeisters Aufruhr herrscht. Wie brisant die Lage ist, darauf könnte der Auftritt von Uli Hoeneß beim Training an der Säbener Straße unter der Woche hinweisen. Der Ehrenpräsident hat mit der Aktion diese Woche für wilde Spekulationen gesorgt, als er dort mit dem Trainer Thomas Tuchel diskutierte.
Ein Auftritt mit Signalwirkung.

Uli Hoeneß sprach am Vereinsgelände mit Thomas Tuchel.Bild: dpa / Christian Kolbert
Sky-Experte Lothar Matthäus wertet den Besuch gar als mögliche Gefahr für Bayern-Boss Oliver Kahn.
Matthäus sieht schwarz für Kahn
Zwar wirkte das Gespräch in Anbetracht der schwierigen Lage wie eine Art "Druckerhöhung". Doch Tuchel empfand den Auftritt des 71-Jährigen offenbar nicht so. "Ich finde es umgekehrt", sagte er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
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Für Kahn ist das plötzliche Erscheinen von Hoeneß am Vereinsgelände aber alles andere als positiv. Zumindest, wenn es nach der Meinung des Sky-Experten Matthäus geht. Er sieht darin eine deutliche Schwächung von Kahns Rolle beim FC Bayern.
"An die Führung ist es ganz sicher kein gutes Zeichen, dass er sich vom Tegernsee aufmachen muss, um nach München zu fahren und vor dem Training dann demonstrativ auf dem Platz mit dem Trainer spricht. Ein Zeichen an Oliver Kahn – und kein gutes Zeichen würde ich sagen."

Lothar Matthäus machte am Samstag seine Meinung über den Hoeneß-Besuch deutlich.Bild: IMAGO/Pakusch / imago images
Dass sich Hoeneß bewusst auf dem Trainingsplatz mit Tuchel unterhalten habe, dementierte der Trainer eigentlich auf der Pressekonferenz am Freitag.
Tuchel erzählte: "Eigentlich wäre ich noch oben im Leistungszentrum gewesen, wir mussten aber viel aufbauen. Ich wollte beim Tore-Schleppen mithelfen und war schon am Platz. Deshalb ist er mir entgegengekommen." An jedem anderen Tag wäre er um diese Uhrzeit noch im Büro gewesen. "Dann hätten wir das Thema nicht. Es ist kein zusätzlicher Druck entstanden."
Hoeneß könnte beim FC Bayern in die erste Reihe rücken
Klar ist: Der Einfluss von Hoeneß ist beim Münchner Spitzenklub auch im Hintergrund weiterhin groß. Laut "Bild" könnte das Aufsichtsratsmitglied in Anbetracht der Lage "zumindest übergangsweise" zurück in die erste Reihe beim FC Bayern rücken.
Eine Rückkehr von Hoeneß ins operative Geschäft komme derzeit aber ohnehin nur infrage, weil die Klub-Spitze um Vorstandschef Kahn wackelt.

Die Stimmung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić war schon einmal besser.Bild: IMAGO/MIS / imago images
Oliver Kahn könnte "gegangen werden"
Hoeneß wird als Kahn-Kritiker angesehen. Und auch laut Matthäus ist Hoeneß mit Kahn derzeit alles andere als zufrieden. Der Sky-Experte glaubt zu wissen, was der Ehrenpräsident mit seinem Besuch aussagen wollte:
"Natürlich schwächt er damit Oliver Kahn. Er hat ein Zeichen an Kahn gesetzt. Du musst aktiver sein, du musst auf die Menschen zugehen. Das ist Bayern München. Bayern München ist ein Miteinander und, dass man miteinander redet. Ich glaube, da war Uli Hoeneß nicht zufrieden, wie Oliver Kahn das nach außen demonstriert hat."

Die Kahn-Zukunft bei Bayern wird angezweifelt.Bild: AP / Matthias Schrader
Offenbar wird laut "Bild" die Zukunft Kahns beim FC Bayern auch offen angezweifelt. Ihm wird eine gewisse Verantwortung für die aktuelle sportliche Krise zugeschrieben. Demnach soll am 22. Mai auf einer Sitzung des Aufsichtsrats über die Zukunft des Klub-Bosses entschieden werden. Auch Hoeneß wird als einfaches Mitglied dabei sein.
Niko Kovač hatte nach 90 Minuten in seinem ersten Spiel als Trainer des BVB nicht viel zu meckern – und das, obwohl sein Heimdebüt gegen den VfB Stuttgart mit 1:2 verloren ging.