Bei vier der letzten fünf Spiele der Nationalmannschaft stand Marc-André ter Stegen im Tor, spielte jeweils 90 Minuten und kommt mittlerweile auf insgesamt 34 Einsätze beim DFB-Team. Das größte Problem des Profis vom FC Barcelona: Mit Manuel Neuer hat er einen Konkurrenten, hinter dem er sich in den letzten 14 Jahren immer wieder einordnen musste.
Seitdem der Bayern-Torhüter sich im Dezember den Unterschenkel brach, setzt Bundestrainer Hansi Flick deshalb hauptsächlich auf ter Stegen. Er war jahrelang die Nummer zwei und zeigt starke Leistungen als Stammtorhüter in Barcelona.
Vor den nächsten beiden Länderspielen am Samstag gegen Japan und am Dienstag gegen Frankreich hat der ehemalige Gladbacher deshalb auf einer Pressekonferenz eine klare Ansage in Richtung Manuel Neuer gemacht.
Bereits im Frühjahr 2018 fehlte Manuel Neuer lange wegen eines Mittelfußbruchs. Auch in dieser Phase war ter Stegen der Vertreter von Neuer im DFB-Team. Der ehemalige Gladbacher sieht aber einen großen Unterschied zu dem Zeitraum von vor fünfeinhalb Jahren. "Manu war die klare Nummer 1 und ich habe meine Leistung gezeigt, hatte die Hoffnung, dass ich im Tor stehe, aber das war damals nicht so", erklärt ter Stegen nun. Aktuell sei die Situation eine andere.
Auf die Nachfrage eines Journalisten, ob er sich aktuell als Nummer 1 sehe, antwortet der 31-Jährige klar: "Ja, ich bin die Nummer 1 im Moment, weil die Situation aktuell so ist. Ich habe lange auf den Moment gewartet und will ihn jetzt nutzen für mich und meine persönliche Situation. Am Ende muss die Leistung zählen und dem muss man sich unterordnen. Ich werde alles dafür tun, um diesen Status zu behalten und bestmögliche Leistungen zu zeigen."
Hört sich nicht danach an, als würde ter Stegen den Platz im Tor freiwillig räumen, wenn Neuer wieder fit zurückkommen sollte. ter Stegen betonte aber auch, dass er Neuer die Daumen drücke, dass in der Reha alles optimal laufe und er den Spaß am Fußball schnell wieder bekäme und sein altes Niveau erreiche.
Diskussionen über einen möglichen Konkurrenz-Kampf um den Stammplatz vor allem bei der Heim-EM im kommenden Jahr wollte er aber möglichst klein halten: "Das sind Themen, an die ich wenig Energie verschwenden möchte, weil es Sachen sind, die ich nicht entscheiden kann. Ich möchte dem Trainer auch nicht sagen, was er zu machen hat."