Nach 20 Toren in der vergangenen Saison hatte Kölns Toptorjäger Anthony Modeste in der Sommerpause offen angekündigt, sich nach Job-Alternativen umsehen zu wollen. "Ich hoffe, mein Berater ist aktiv", verkündete er im Juli im Kölner Trainingslager in Donaueschingen. "Aber wenn man so viele Tore geschossen hat, geht es oft von alleine." Letztlich wurde der Wunsch des Franzosen erfüllt, er wechselt zu Borussia Dortmund. Der Abgang des Top-Stürmers stellt den 1. FC Köln allerdings vor Probleme.
Nachdem Sébastien Haller wegen seiner Tumordiagnose und einer anstehenden Chemotherapie lange ausfallen wird, haben die BVB-Bosse nun zugeschlagen. Am Sonntag bestätigten die Kölner via Twitter, eine Einigung mit dem BVB erzielt zu haben.
Der Medizincheck erfolgte am Montagvormittag. Laut "Bild" fuhr der Knipser um 11.01 Uhr vor das Dortmunder Krankenhaus. "Bild" zufolge überweist der BVB eine Ablöse in Höhe von fünf Millionen Euro nach Köln, das Jahresgehalt des Franzosen soll bei sechs Millionen Euro liegen.
Bereits 2017, nach seiner bisher besten Saison in der Bundesliga mit 25 Toren, hatte Modeste den 1. FC Köln verlassen. Zunächst war er an Quanjian verliehen, später auch verkauft worden bis zu seiner Rückkehr. Für die Geißböcke erzielte er in 156 Spielen 79 Tore. Nach einer mehrjährigen Schwächephase konnte der 34-Jährige erst in der vergangenen Spielzeit (20 Tore) wieder an seine Topleistungen aus der Saison 2016/17 (25 Tore) anknüpfen.
Während die Kölner die Modeste-Tore wohl schmerzlich vermissen wird, gibt es im Kader von Trainer Steffen Baumgart zahlreiche Mittelstürmer, die sich über Einsatzchancen freuen würden: Sebastian Andersson konnte seit seinem Wechsel von Union Berlin nach Köln vor zwei Jahren nicht überzeugen.
Auch der einstige Topstürmer von Jahn Regensburg Sargis Adamyan (aus Hoffenheim verpflichtet) schoss in der Bundesliga noch nicht so viele Tore, als dass Köln die ganze Hoffnung auf den Armenier setzen würde. Hinzu kommen die eher unerfahrenen Nachwuchsstürmer Tim Lemperle (20 Jahre), Florian Dietz (24) und Steffen Tigges (24, neu vom BVB).
Wie "Sport1" berichtet, will Köln daher nochmal nachrüsten: Demnach sei Branimir Hrgota von Greuther Fürth eine Option. Angeblich habe die Kölner Geschäftsführung schon vor Wochen einen ersten Kontakt zu dem 29-Jährigen hergestellt. Im Raum steht eine Ablöse von rund 1,5 Millionen Euro.
In der vergangenen Bundesliga-Saison traf Hrgota für Fürth in 34 Partien neun Mal. Zuvor hatte er bereits für Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga gespielt.
Kölns Trainer Steffen Baumgart wirkte nach dem Sieg gegen Schalke 04 am Sonntag zwar etwas resigniert im Hinblick auf Modeste, gab sich jedoch insgesamt hoffnungsvoll: "Wenn eine Tür zugeht, geht vielleicht auch eine andere auf." Den Namen Hrgota nannte er natürlich noch nicht.
(kpk)