Für Skandal-Nudel Max Kruse war 2022 wieder ein Schlagzeilen-Jahr: Erst verabschiedete er sich im Januar überraschend vom 1. FC Union Berlin und heuerte beim abstiegsbedrohten VfL Wolfsburg an. Unter Trainer und Buddy Florian Kohfeldt klappte dann tatsächlich der Klassenerhalt.
Nach dem Dienstantritt von Niko Kovač im Sommer verlor er in Wolfsburg aber nach und nach an Standing, ehe er im September von Kovač komplett aussortiert wurde. Zu allem Überfluss zog er sich wenige Wochen später im Training auch noch eine schwere Muskelverletzung am Oberschenkel zu, die das sportliche Jahr für ihn beendete.
Inzwischen hat er sich mit dem VfL auf eine Vertragsauflösung geeinigt und sucht nach einem neuen Arbeitgeber. Derweil sprach er in seiner Youtube-Show "Die Kruses" über seinen einst gescheiterten Wechsel nach Liverpool.
Als Kruse im Sommer 2019 Werder Bremen verließ, waren wohl auch die Engländer an einer Verpflichtung interessiert. "Ich habe damals auch mit Jürgen Klopp telefoniert. Es hat sich alles so abgezeichnet, dass ich zu Liverpool wechsle", erzählt der inzwischen 34-Jährige.
"Damals sollten Sturridge und Origi verkauft werden", erinnert er sich. Dann habe Origi aber im Champions League-Halbfinale und -finale richtig aufgedreht. "Danach hieß es: Der Junge kommt nochmal, wir behalten den doch und können dich leider nicht verpflichten. Da war ich natürlich traurig", gesteht der Ex-Nationalspieler.
Stattdessen wechselte Kruse 2019 in die Türkei. Auch dort hatte er in einem Interview mit dem türkischen Ableger von beIN Sports schon über das Telefonat mit Jürgen Klopp gesprochen. Da hieß es aber noch, Kruse hätte nur als Ergänzungsspieler kommen sollen. Was er nicht wollte.
Inzwischen ist Kruse wieder auf der Suche nach einem neuen Klub. Ein erneutes Engagement in der Bundesliga scheint dabei eher unwahrscheinlich. Schon als er noch bei Wolfsburg im Kader stand, wurde sein Trainingsrückstand diskutiert. Und das, bevor er monatelang verletzt war.
Seit September wird daher über einen Wechsel in die amerikanische MLS spekuliert. Er wurde bereits mit St. Louis City, LA FC und Inter Miami in Verbindung gebracht. Laut "Bild" besucht Kruse derzeit in Florida seinen Sohn Lauro Maxim.
Zuletzt warb Los Angeles-Coach Steven Cherundolo im Gespräch mit "Sky" um die Dienste des 34-Jährigen. "Max ist ist ein toller Spieler mit einer tollen Persönlichkeit. Er würde hier wunderbar reinpassen", lobte der Ex-Bundesliga-Profi überschwänglich.
"Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er hier mehr Spaß am Fußball hat", zieht Cherundolo den Vergleich mit der Bundesliga. "Er wird nicht so sehr im Fokus stehen in den wegen seines Lebens außerhalb des Platzes." Soll heißen: Die privaten Kruse-Schlagzeilen wären in der MLS kein Problem.
"Das ist hier in Amerika sehr willkommen. Wir feiern das sogar", sagt Steven Cherundolo.