Der SGE-Spieler hatte komplett die Nerven verloren. Bild: dpa / Arne Dedert
Fußball
Ob wegen unliebsamer Schiri-Entscheidungen, unfairer Fouls oder wegen schlechter Leistungen: Ausraster gehören zum Fußball wie die Fans ins Stadion. Doch wer auf dem Feld die Nerven verliert, darf sich über Konsequenzen nicht wundern.
So auch Kristijan Jakić. Dem SGE-Star ist im Spiel gegen den PAOK FC am Donnerstagabend so richtig der Kragen geplatzt. Nun muss auch der Kroate mit drastischen Folgen rechnen.
Eintracht Frankfurt: Der SGE-Spieler rastete komplett aus
Eigentlich war Kristijan Jakić lange Zeit der Mann für alles. Diese Zeiten sind mittlerweile jedoch dabei. Er ist zunehmend zum Edelreservisten bei der Eintracht Frankfurt geworden. Beim Gruppenspiel der SGE gegen PAOK Saloniki (1:2) in der Conference League kam der Kroate auch nur deshalb zum Einsatz, weil sich Ellyes Skhiri verletzt hatte und dieser deshalb den Platz verlassen musste.
Eine Chance für Jakić.
Doch statt zu überzeugen, bleibt vor allem ein fader Beigeschmack von seinem Auftritt. Er sah innerhalb von zwei Minuten Doppel-Gelb und flog vom Platz, sorgte mit einem Ausraster am Platz für unschöne Bilder. Während der Kroate die Nerven verlor, kam er dem Schiri Sylwestrzak aus Polen sowie dem vierten Assistenten gefährlich nahe. Nicht einmal die Eintracht-Kollegen konnten ihn zurückhalten.
Kristijan Jakić reagiert nach der Gelb-Roten Karte durch Schiedsrichter Damian Sylwestrzak aus Polen.Bild: dpa / Arne Dedert
Als er dann vom Platz ging, trat er noch völlig in Rage eine Bande der TV-Kamera direkt am Platz weg, marschierte dann auf den vierten Offiziellen am Spielfeldrand zu. Stirn an Stirn standen sie sich gegenüber, bevor Sportdirektor Timmo Hardung den wutentbrannten Mittelfeld-Star aufforderte, in die Kabine zu gehen. Auch Co-Trainer Stefan Buck versuchte, die Situation zu deeskalieren. Er zog den 26-Jährigen in der Nachspielzeit weg vom Ort des Geschehens.
SGE: Jakićs Ausraster wird Folgen haben
Sport-Vorstand Krösche äußerte sich danach zu dem Ausraster: "Er ist ein emotionaler Spieler, aber er darf sich nach dem Platzverweis nicht so verhalten." Dafür wird es nun wohl Konsequenzen geben. Welche, darüber hielt sich Krösche aber bedeckt. "Darüber werden wir reden", sagte er. Wie "Bild" berichtet, soll es aber keine Geldstrafe sein. Denn: Der Spieler habe Reue gezeigt und sich vor der gesamten Mannschaft entschuldigt.
Auch eine längere Uefa-Sperre wird ihm demnach wohl nicht drohen. Aber: Es könnte sein, dass er nicht mehr die Nominierung für die nächste Runde der Conference League erhält.
Eintracht Frankfurt: Frust bei SGE-Star aktuell groß
Doch was ließ Jakić so die Fassung verlieren? Dafür dürfte es wohl mehrere Gründe geben. Zum einen wohl der Umstand, dass er von seinem Stellenwert in der Mannschaft aus der vergangenen Saison wohl mittlerweile weit entfernt ist. Unter dem Ex-Coach Oliver Glasner war er noch ein Mann für alle Fälle: Er kam fast immer zum Einsatz, sowohl in der Innen- und der Außenverteidigung als auch im angestammten defensiven Mittelfeld. In 36 Pflichtspielen kam er unter Glasner auf 2266 Minuten zum Einsatz.
Jakić verlor komplett die Nerven.Bild: dpa / Arne Dedert
Ganz im Gegensatz zu jetzt. Unter Dino Toppmöller könnte sogar seine Teilnahme bei der Europameisterschaft im Sommer auf der Kippe stehen. Er war erneut bei der letzten Länderspielreise nicht dabei und kann sich deshalb auch nicht für einen Platz im Kader der Kroaten empfehlen. Der Frust dürfte also generell groß sein bei Jakić.
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Die SGE würde Jakić wohl ziehen lassen
Aktuell wird Jakićs Marktwert auf sieben Millionen Euro geschätzt, im Sommer 2021 hatte die Eintracht Frankfurt noch 3,5 Millionen nach Zagreb überwiesen. Wie "Sport 1" berichtet, wäre man bei Frankfurt aber nicht gegen einen Abgang des Spielers. Dem Bericht zufolge wäre Sportvorstand Markus Krösche nicht abgeneigt, ihn bereits im Winter ziehen zu lassen. Vorausgesetzt, es gibt ein passendes Angebot. Dabei zählt er zu den letzten Europa-League-Helden im Kader der Hessen. Beim historischen Eintracht-Lauf zum Sieg stand er in zehn der 13 Spiele in der Startelf.
Der Hamburger Sportverein hat eine turbulente Hinserie hinter sich. Die möchte Trainer Merlin Polzin, der die Mannschaft im November nach der Entlassung Steffen Baumgarts übernommen hat, schnell abhaken. "Der Blick ist nur nach vorne gerichtet. Es geht nicht darum, wo man herkommt oder was in der Vergangenheit war. Es geht nur darum, wo wir hinwollen", sagte er dem "NDR".