Bereits seit Februar war klar, dass der FC Bayern und Thomas Tuchel sich zum Ende dieser Saison trennen würden. Die Klarheit sollte auf vielen Ebenen helfen, sportlich kurzfristig etwa für eine Befreiung sorgen.
Die Münchener zogen in der Folge beinahe ins Finale der Champions League ein, in der Hinsicht kann die Entscheidung also positiv bewertet werden. Mit Blick auf die kommende Saison hatten die Bosse ebenfalls auf einen Vorteil gehofft, der Verein konnte so schließlich frühzeitig mit Trainerkandidaten sprechen.
Derartige Gespräche sollten Max Eberl und Co. in den folgenden drei Monaten zur Genüge führen. Die Bayern handelten sich zahlreiche Absagen ein, unter anderem auch eine von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Mit Vincent Kompany scheint der FCB nun aber eine Lösung gefunden zu haben.
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Zu Wochenbeginn deutet übereinstimmenden Medienberichten zufolge alles auf den Belgier hin. Die Münchener sollen sich sowohl mit dem Trainer als auch mit dessen bisherigem Klub, dem FC Burnley, auf einen Wechsel geeinigt haben. Der "Kicker" etwa berichtet, dass einzig die Unterschrift unter den Dreijahresvertrag noch fehlt, diese soll zu Wochenbeginn folgen.
Es ist also mehr oder weniger ein offenes Geheimnis, dass Kompany, der als Profi unter anderem für den Hamburger SV und Manchester City gespielt hat, künftig den FC Bayern trainieren wird. So wurde am Montag auch Julian Nagelsmann im Rahmen einer DFB-Pressekonferenz auf das Thema angesprochen.
"Ich kenne Vincent Kompany nicht so gut. Ich habe auch nur das gelesen, was Pep Guardiola und ein paar andere über ihn gesagt haben – dass er ein Trainertalent ist", hielt sich der Bundestrainer mit einer Einschätzung seines Nach-Nachfolgers in München zunächst noch zurück.
Etwas offensiver schob Nagelsmann dann aber nach, dass Kompany beim FC Bayern "genug zu tun" haben werde: "Er kann sich da ausleben. Der Kader wird sicherlich ein wenig umgebaut, wenn man den Worten von Max Eberl folgt. Es ist also ein interessanter Job für ihn."
Für den Rekordmeister ende damit "eine relativ lange Suche", ordnete der Bundestrainer die Vielzahl an Absagen diplomatisch ein. Dies habe auch für das DFB-Team Folgen: "Für Bayern und die Spieler, die bei uns sind, ist es gut, dass da Ruhe einkehrt und klar ist, wer Trainer wird."
Mit Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Aleksandar Pavlović, Leroy Sané und Thomas Müller hat er immerhin fünf Spieler des FC Bayern in seinen vorläufigen EM-Kader berufen. Wenn Nagelsmann nach dem zweiten Testspiel gegen Griechenland noch einen Nationalspieler streichen muss, dürfte es keinen aus diesem Quintett treffen.
Mit Blick auf Kompany ist Nagelsmann indes nicht der einzige, der warme Worte findet. So schwärmte Schalkes Darko Čurlinov, der in Burnley anderthalb Jahre unter dem Belgier gespielt hat, vom Coach.
"Er ist als Trainer von seiner Art her super ehrgeizig. Er arbeitet immer auf dem höchsten Niveau und versucht in jedem Spiel und in jedem Training, das Beste aus den Spielern herauszuholen", sagte der Offensivspieler bei Sky über den designierten Bayern-Trainer.
Die Münchener dürften sich vielen Unkenrufen zum Trotz über eine tolle Lösung freuen: "Er hat die Erfolgsmentalität – ich glaube, das kann den Bayern momentan guttun. Er wird es sehr, sehr gut machen bei seiner nächsten Station. Ich weiß, dass er das hinkriegen wird."