Özil geht, der Hambacher Forst bleibt, Chemnitz schreckt auf – 2018 war turbulent. Auch für uns: watson.de startete im März. Einige Geschichten mochten wir seitdem besonders. Wie diese hier:
Der Typ heißt übrigens Torsten "Knippi" Knippertz. Der 48-Jährige ist Schauspieler, Moderator (N-TV und Sport1) und einigen Fußball-Fans bekannt als Stadionsprecher von Borussia Mönchengladbach. Viel mehr Menschen kennen ihn aber wegen seiner Kult-Videos "Woran hat es gelegen?", wo er die Floskel-Antwort aller Floskel-Antworten eines Field-Interviews gibt.
Wen, wenn nicht ihn, sollten wir also fragen, wenn wir wissen wollen, woran das Aus der deutschen Nationalmannschaft gelegen hat?
Also gab er uns die einzig wahre Antwort auf das deutsche WM-Aus:
watson: Knippi, woran hat es gelegen?
Torsten Knippertz: Ja, woran hat es gelegen? Das fragste’ dich immer,
woran es gelegen hat. Da sitzte’ vorm Fernseher, guckst das und denkste: Was
ist das los in Russland? Und dann fragst du dich auf einmal schon wieder, woran
es gelegen hat.
Und wie oft wurdest du jetzt schon gefragt, woran es gelegen hat?
Seit gestern natürlich wieder ein bisschen häufiger. Das Schlimme ist, dass ich keine bessere Antwort geben kann als schon vor einigen Jahren. Ich habe die endgültige Antwort außer “Ist so!” noch immer nicht parat und suche noch.
Wie ist das Video damals entstanden?
Ein Regisseur, der seine Diplomarbeit an der
Filmhochschule in Ludwigsburg machte, wollte Videos mit Fußballer-Floskeln
aufzeichnen für einen fiktiven Werbespot. Er hatte sich Astra ausgesucht und
dann mit mir und einigen anderen Schauspielern im Stadion von Mainz 05 gedreht.
Was für Floskeln waren dabei?
Zum Beispiel: "Nichts ist scheißer als Platz zwei" oder "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Auch dabei: "Da hat er mir
auf dem Platz eine Invasion gelegt." Oder Paul Breitners Spruch: "Ja dann kam
das Elfmeterschießen. Alle hatten die Hosen voll aber bei mir lief’s ganz
flüssig."
Und wie entstand "Woran hat es gelegen"?
Das Video ist improvisiert, entstanden am
Ende des Drehs. Micky Sülzer, der Regisseur, hat gesagt: "Mach einfach mal…" und dann hab ich gemacht.
Weil Astra den Werbespot dann aber nicht gekauft hat, hat Micky den Clip
irgendwann mal auf Youtube gestellt. Da ist der über Jahre bei 250 Klicks
herumgedümpelt, ehe sich das Video vor einigen Jahren über die sozialen
Netzwerke verbreitet hat. Das Schöne ist, dass viele Menschen oft nicht wissen,
dass es nicht echt ist. Wenn man immer wüsste woran es gelegen hat, dann wäre
man viel schlauer. Is so!