Wasser auf die Mühlen der Fußball-Traditionalisten: Wenn RB Leipzig an diesem Donnerstag auswärts in der Europa-League-Quali auf den rumänischen Vertreter Universitatea Craiova trifft, werden 7 (SIEBEN!) Personen im Leipziger Gästeblock stehen. Mehr Tickets hat der vom Brausehersteller Red Bull gegründete und finanzierte Club schlichtweg nicht für die Partie absetzen können.
Damit bricht der Club aus Leipzig, der erst seit 2009 besteht, seinen eigenen Negativrekord: Zum Europa-League-Achtelfinale gegen Zenit St. Petersburg waren in der vergangenen Saison immerhin 20 Unterstützer gereist. ("Spiegel")
An dem mangelnden Kontingent für Gästetickets kann die geringe Nachfrage nicht liegen: Das brandneue Stadion in Craiova fasst knapp 31.000 Zuschauer. In der Regel werden dem auswärts antretenden Verein 10 bis 15% der Tickets zur Verfügung gestellt. Im Fall Craiova wären das bis zu 4.500 Eintrittskarten für die Leipziger gewesen.
RB Leipzig wird seit der Gründung für seinen Umgang beim Thema organisierte Anhänger kritisiert: Um eine Einflussnahme von Fans zu verhindern, ist die Mitgliedschaft im eingetragenen Verein "RasenBallsport Leipzig" nur Personen möglich, die in einer engen Beziehung zum Unternehmen "Red Bull" stehen.
Darüber hinaus besitzen diese ordentlichen Mitglieder – im Gegensatz zu denen anderer noch als e.V. agierender Sportvereine – über kein Stimmrecht. Insgesamt kommt RB Leipzig so gerade einmal auf 16 Mitglieder – 10 sind das Minimum, um in Deutschland als eingetragener Verein gelistet zu werden.